Song der Woche:

Die Idles wollen doch nur tanzen

Partisan Records
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Die Leistungsverweigerung trägt das Quintett Idles aus Bristol zwar im Namen, aber produktiv sind sie trotzdem. Mit vier Alben seit 2009, das fünfte kommt im Februar.

Idles: »Dancer«. Das ist kein Song, den man sich auflegen möchte, wenn die Ohren noch von der nachmittäglichen Kindergeburtstagsparty klingeln. Er eignet sich eher als Einstimmung für einen kinderfreien Samstagabend, bevor man sich in die Clubs dieser Stadt wagt. Denn es geht – wie schon der Titel verrät – ums Tanzen. „Hip to hip, cheek to cheek“, singt Joe Talbot, aber so aggressiv, dass man ihm nicht zu nahe kommen möchte. Noch dazu, wo in beinahe jeder Strophe der Schweiß fließt und er eine genaue Vorstellung davon hat, wie man tanzen solle: Schultern zurück, Brust raus, kommandiert er. Dann doch lieber allein shaken (sagt man das noch so?). Dazu laden die nervös drängenden Basslinien nämlich ein, die nicht zufällig an die New Yorker Dance-Punk-Band LCD Soundsystem erinnern: Deren Mastermind James Murphy und Keyboarderin Nancy Whang, die mit den Idles auf Tour waren, steuerten Gesang bei. Und sie dürften am Tanz-Drang nicht ganz unschuldig sein. Heide Rampetzreiter

Den Song zum Sonntag küren allwöchentlich alternierend Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter („Die Presse“) sowie Christoph Sepin, Michaela Pichler und Lisa Schneider (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf diepresse.com/songderwoche und www.fm4.ORF.at.

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