In Wien haben zwei Personen in der Nacht auf Samstag eine israelische Fahne von der Hauptsynagoge gerissen, eine dritte imitierte ein Maschinengewehr. Eine 17-jährige Verdächtige wurde bereits einvernommen.
Die Aktion sorgte für einen Aufschrei: Zwei Personen haben in der Nacht auf Samstag eine israelische Fahne von der Hauptsynagoge gerissen, eine weitere Beteiligte imitierte das Abfeuern eines Maschinengewehrs. Eine 17-jährige Tatverdächtige wurde nun ausgeforscht, gab die Landespolizeidirektion Wien am Sonntag bekannt. Sie wurde vom Landesamt Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) bereits zu den Tatvorwürfen vernommen. Sie wurde auf freiem Fuß angezeigt.
Verdächtige war offenbar stark alkoholisiert
Die Jugendliche zeigte sich zur Sachbeschädigung geständig, bestreitet jedoch die Vorwürfe der Verhetzung, hieß es. Weiters gab sie an, dass sie zum Tatzeitpunkt stark alkoholisiert gewesen sei, die anderen Personen erst kurz vor der Tat kennenlernte und sie von diesen zu dieser Handlung motiviert wurde.
Der Vorfall ereignete sich in der Nacht auf Samstag, wurde aber erst Samstagabend bekannt, als ein Video von den Ereignissen auf sozialen Medien zu kursieren begann. Zu sehen ist, wie ein junger Mann eine zweite Person auf die Schulter nimmt, die dann die Fahne herunterreißt. Daneben steht in bester Stimmung eine junge Frau und zielt quasi mit ihren Händen in Richtung der Synagoge.
Aufgehängt in Gedenken an die Opfer
Aufgehängt worden war die Fahne im Gedanken an die Opfer der Terrorattacke der radikalislamischen Hamas gegen Israel, wie der Präsident der Israelitischen Glaubensgesellschaft Oskar Deutsch bekannt gab. Am Sonntagnachmittag wurde wieder eine Flagge gehisst. „Wir lassen uns nicht unterkriegen“, schrieb er auf „X“ (vormals Twitter).
Laut Polizei wollte ein Zeuge des Vorfalls in der Nacht auf Samstag eine Täterin anhalten. Bei dem Versuch soll er von mehreren unbekannten Personen davon abgehalten und von einem Mann geschlagen worden sein. Dadurch wurde er im Gesicht verletzt. Die Fahne konnte von inzwischen alarmierten Polizisten sichergestellt werden. (APA/Red.)
