Zertifikate

Für den Schweizer Franken spricht nun einiges

Angesichts der geopolitischen Lage hat der Schweizer Franken zuletzt gegenüber dem Euro zugelegt (Symbolbild).
Angesichts der geopolitischen Lage hat der Schweizer Franken zuletzt gegenüber dem Euro zugelegt (Symbolbild).Godong
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Geopolitische Eskalationen sowie ein günstigeres Wirtschaftsumfeld: Der Schweizer Franken erfährt derzeit reichlich Rückenwind. Das eröffnet Chancen mit Zertifikaten.

Die geopolitische Lage im Nahen Osten verschärft sich, ein Umstand, der auch immer tiefere Spuren auf den internationalen Märkten hinterlässt. So ist der Ölpreis gestiegen, allein die Nordseemarke Brent erreichte zuletzt rund 90 Dollar je Fass. Der Grund ist die Angst vor drohenden Versorgungsengpässen, allen voran über die Straße von Hormus, durch die rund ein Fünftel des globalen Ölangebots verschifft wird. Für die Aktienmärkte weltweit sind all solche Entwicklungen keine guten Nachrichten, die Börsenbarometer reagierten zuletzt mit Verlusten.

Umso mehr waren sichere Häfen gefragt, eine Entwicklung, die sich in den Preisen für Gold, aber auch für Silber widerspiegelte. Die Notierungen legten zu. Der Goldpreis kletterte wieder ein gutes Stück über die Marke von 1900 Dollar. Marktbeobachter sehen in dieser Marke eine wichtige Preisstütze für das gelbe Edelmetall. Damit scheinen zumindest derzeit die Sorgen über eine straffere Geldpolitik verflogen. Denn grundsätzlich sind Investments in solide Staatsanleihen angesichts der höheren Zinsen wieder interessanter geworden im Vergleich zu einem zinslosen Goldinvestment. 

Flucht in sichere Häfen

Die Turbulenzen machen sich auch auf dem internationalen Devisenmarkt bemerkbar. So waren klassische sichere Häfen einmal mehr gefragt, zu denen der Schweizer Franken zählt. Seit Ausbruch des Nahost-Konflikts hat der Franken ein gutes Stück gegenüber dem Euro an Wert gewonnen. Dieser sank zuletzt auf die Marke von rund 0,94 Franken.

Bereits im Juli des Vorjahres hatte der Franken begonnen aufzuwerten und war unter die Parität zum Euro gerutscht. Der Grund liegt in der veränderten Zinspolitik der Eidgenossen: Damals hatte sich auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) entschlossen, ihre lockere Geldpolitik aufzugeben. Konkret wurde der Leitsatz am 16. Juni 2022 erstmals um 0,5 Prozentpunkte auf minus 0,25 Prozent angehoben. Obendrein stellte die SNB klar, dass weitere Anhebungen notwendig sein könnten, um die Inflation einzudämmen. Im September 2022 wurde der Leitzins um weitere 0,75 Prozentpunkte auf 0,5 Prozent angehoben. Zuletzt erreichte der Satz 1,75 Prozent.

Der Grund für die Frankenstärke ist aber nicht nur die Flucht in sichere Häfen. Marina Lütje, Analystin bei der Deka Bank, verweist auch auf das wirtschaftliche Umfeld als Belastungsfaktor für den Euro: „In der Eurozone, wo die restriktive Geldpolitik der EZB zunehmend wirkt, zeichnet sich für das dritte Quartal 2023 deshalb eine konjunkturelle Eintrübung ab. Dagegen dürfte im Niedriginflationsland Schweiz die Wachstumsdynamik robust bleiben.“ Lütje meint jedoch, dass sowohl dieser Faktor als auch die Unsicherheiten aufgrund der geopolitischen Ereignisse kurzfristige Aspekte sein dürften.

Risikobereite Anleger, die im aktuellen Umfeld zunächst mit einem weiteren Anstieg des Franken rechnen, können darauf mit einem Turbo-Short-Zertifikat auf den Euro setzen. Ein solches Produkt bietet beispielsweise die BNP Paribas an (DE000PF9NL94). Der aktuelle Hebel liegt bei rund 2,22. Um diesen verändert sich der Kurs des Zertifikats im Verhältnis zu jenem des Basiswerts. Berührt oder übersteigt dieser jedoch die Marke von 1,3559 Franken, verfällt das Produkt.

Chancen und Risiken

Anleger, die noch größere Kurschancen nutzen wollen, können dies beispielsweise mit dem Turbo-Shortzertifikat der Société Générale tun (DE000SN37F21). Hier liegt der Hebel aktuell bei rund 5,5. Dafür ist bei diesem Produkt aber auch das Risiko höher: Die Barriere liegt nämlich bei 1,1142 Franken, somit näher an dem aktuellen Franken-Kurs als beim vorherigen Zertifikat.

Die Presse

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