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Russlands Top-Diplomat in der EU soll ein Spion sein

Archivbild des Hauptquartiers der EU-Kommission.
Archivbild des Hauptquartiers der EU-Kommission.Reuters / Yves Herman
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Belgien soll den Leiter der Ständigen Vertretung bei der EU als Agenten enttarnt haben. Ausgewiesen wird er trotzdem nicht.

Kirill Logwinow füllt Berichten zufolge eine Doppelrolle aus: Offiziell leitet er die Ständige Vertretung Russlands bei der EU. Der 48-jährige Top-Diplomat hat aber noch eine zweite Aufgabe. Er spioniert in Brüssel für den SWR, den russischen Auslandsgeheimdienst. Das berichtet ein Recherchenetzwerk, dem unter anderem „Der Spiegel“ und „VSquare“ angehören.

Demnach soll der belgische Nachrichtendienst VSSE den Fall aufgedeckt und auf eine Ausweisung des höchsten russischen Vertreters gedrängt haben. Auch die belgische Regierung soll in diese Richtung tendiert haben. Der Europäische Auswärtige Dienst (EAD) habe es den Berichten zufolge aber abgelehnt, Logwinow zur „Persona non grata“ zu erklären. „Womöglich fürchtete man im Gegenzug weitere negative Konsequenzen für eigene Vertreter in Russland“, schreibt „Der Spiegel“.

Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis könne Ziel von Logwinow gewesen sein.
Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis könne Ziel von Logwinow gewesen sein.Reuters / Jason Xue

Laut „VSquare“ zählte es zu Logwinows Aufgaben, das Umfeld von EU-Vizekommissionschef Valdis Dombrovsksis zu infiltrieren, der unter anderem für die Makrofinanzhilfe für die Ukraine zuständig sei.

Nach Putins Überfall auf die Ukraine wurden europaweit hunderte russische Diplomaten ausgewiesen, darunter auch 19 Diplomaten der Ständigen Vertretung in Brüssel. Logwinow war nicht darunter. (red.)

>> Bericht auf VSquare
>> Bericht im „Spiegel“

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