Wie bleibt ein Theater aktuell und zugänglich? Die neue Leitung im Schauspielhaus setzt auf Teilhabe, blickt auf Details und befragt Regeln.
Die Neonröhren sind kein grelles Theaterlicht, vielmehr sind sie zur Ausleuchtung der Baustelle montiert. Sie setzen das umgestaltete Foyer des Schauspielhauses aber auch hervorragend für einen Augenschein von Neuerungen im Theater in Szene. Mit dem Gestaltungsbüro Soju Studio hat man sich ein frisches Aussehen überlegt, es riecht nach der blauen Wandfarbe, am Boden türmen sich ausrangierte Möbel. Die Veränderungen im Haus für zeitgenössische Dramatik sind vor der Wiedereröffnung in vollem Gang. Das betrifft auch das Programm: Es gehe jetzt darum, das nächste Kapitel zu schreiben und den Betrieb weiterzuentwickeln, sagt Tobias Herzberg. Er ist Teil des Quartetts, das mit dieser Spielzeit die künsterische Leitung übernimmt. Gerade ist noch viel zu planen. Er und seine Kollegin Martina Grohmann haben sich trotzdem Zeit freigeschaufelt, um stellvertretend für ihr ganzes Viererteam – neben ihnen gehören Marie Bues und Mazlum Nergiz dazu – von Anliegen für ein zeitgemäßes Theater und der Rolle des Publikums dabei zu erzählen.