Wien Holding

Neue Mehrzweck-Arena: Einer von drei Geschäftsführern muss gehen

So hätte die neue Wiener Event-Arena, die in Neu Marx errichtet wird, laut Plan einmal aussehen sollen. Wie das Projekt jetzt umgesetzt wird, steht derzeit noch nicht fest.
So hätte die neue Wiener Event-Arena, die in Neu Marx errichtet wird, laut Plan einmal aussehen sollen. Wie das Projekt jetzt umgesetzt wird, steht derzeit noch nicht fest. APA
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Die neue Mehrzweck-Arena der Wien Holding hat nicht einmal ein festes Konzept, aber bereits seit fünf Jahren drei Geschäftsführer. Einer, Peter Van Gend, muss jetzt gehen. Aber auch die Jobs der anderen beiden wackeln.

Sie sind zu dritt, obwohl die Halle noch nicht einmal ansatzweise steht. Im Gegenteil, eben hat ein Gericht entschieden, dass der Bau der neuen Wien-Holding-Mehrzweck-Arena, die die Wiener Stadthalle ersetzen soll, quasi wieder zurück an den Start muss. Das Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien hat nach dem Einspruch eines Konkurrenten den Zuschlag für die Ausschreibung aufgrund eines Formalfehlers aufgehoben. Das Projekt, von dem die Stadt schon einmal träumte, dass es 2025 fertig werden könnte, ist derzeit nicht mehr als ein Stapel Papier und Pläne, mit denen sich jetzt Juristen auseinandersetzen müssen.

Trotzdem hat die neue Eventhalle seit der Präsentation des Projektes im Jahr 2019 bereits drei Geschäftsführer: In der Ende 2018 gegründeten WH Arena Projektentwicklung GmbH bilden seit fünf Jahren Ilse Stockinger, Karin Strini und seit 2021 Peter Van Gend (davor war Wien-Holding-Prokuristin Elisabeth Schwarzinger die Dritte im Bunde) das Management.

Wieso braucht es drei Geschäftsführer?

Nicht nur einmal fragte man sich extern, aber laut „Presse“-Informationen auch in der Wien Holding selbst, warum es drei Geschäftsführer für ein Projekt braucht, das eben noch nicht einmal ansatzweise steht. Die Wiener ÖVP bat jedenfalls schon 2020 den Stadtrechnungshof, man möge sich doch die neue Arena anschauen.

Denn nicht nur die Optik ist eine schiefe. In anderen Bereichen agiert die Wien Holding viel sparsamer: Eben wurde bekannt, dass etwa die Wiener Stadthalle anstatt zweier Geschäftsführer in Zukunft nur mehr einen haben wird. Der Posten der kaufmännischen Geschäftsführerin, Carola Lindenbauer, wird nicht mehr neu ausgeschrieben. In Zukunft wird ihr erst 2022 bestellter Co-Geschäftsführer, Matthäus Zelenka, allein die Halle regieren, wie der „Falter“ berichtete. Das Vieraugenprinzip soll durch Prokuristen sichergestellt werden. Zelenka gilt als hochumstritten und soll für Chaos und schlechte Stimmung in der Stadthalle sorgen. Ebendort dementiert man das vehement. Argumentiert wird die Einsparung mit „strategischen und ökonomischen Gründen“.

Peter Van Gend muss gehen

Wie passt das also zusammen? Auf Nachfrage der „Presse“ bei der Wien Holding erklärt man nun, dass man diese beiden Fälle nicht vergleichen könne. Aber auch, dass sich die Geschäftsführung der geplanten Wien-Holding-Arena nach fünf Jahren nun doch reduziert hat.

Der Vertrag von Peter Van Gend wurde „bereits gekündigt und wird mit 1. März 2024 auslaufen“, heißt es dazu. Das ist insofern spannend, weil Peter Van Gend der bekannteste unter den drei Geschäftsführern ist und an Bau und Planung von 30 Veranstaltungsstätten beteiligt gewesen sein soll. Darunter auch das Stadium Rotterdam.

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