Theaterkritik

Shakespeares Schlachten mit Panzern statt Pferden

Tolle Show: Raphael Nicholas als Heinrich V.
Tolle Show: Raphael Nicholas als Heinrich V.Anna Stoecher
  • Drucken

„Heinrich 5“ im Theater an der Gumpendorfer Straße (TAG): Gernot Plass hat „frei nach Shakespeare“ ein schwungvolles, hoch aktuelles Historiendrama geschrieben und inszeniert.

Wenn Großbritanniens Patrioten in Bedrängnis geraten oder bloß eine inzwischen etwas geschrumpfte imperiale Größe feiern wollen, kommt ihnen William Shakespeares „King Henry V“ gerade recht. In diesem rund 425 Jahre alten Drama hält der Raufbold aus dem Hause Lancaster Durchhaltereden, die noch heute die Augen der Verteidiger des Königreiches feucht werden lassen. Heinrich beanspruchte im Hundertjährigen Krieg nicht nur die englische Krone, sondern wollte auch die französische. Deshalb zog er gegen Karl VI. ins Feld. Am 25. Oktober 1415, am Festtag Sankt Crispian, kam es vor Azincourt im Norden Frankreichs zu einer wüsten Materialschlacht. Britische Bogenschützen waren im tiefen Boden effizienter als schwere französische Reiterei, im Spätherbst des Mittelalters. „The Battle of Agincourt“ halten Engländer bis heute für einen ihrer größten militärischen Erfolge.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.