Der Hauptplatz von Szombathely. Zur Zeit der Römer lag hier Colonia Claudia Savaria.
Kulturtrip

Westungarn: Römisches Erbe, romantisches Stadtbild

Nur einen Sprung hinter die Grenze nach Westungarn: Unterwegs auf den Spuren des heiligen Martin, jüdischen Erbes und der Antike in Szombathely und Kőszeg.

Die hohen Benzinpreise hatten auch ihre Vorteile. So lernte der gemeine Tanktourist eine Zeit lang westungarische Städte kennen. Gleich hinter der Grenze liegen nicht nur die beiden ansehnlichen Hochburgen der Zahnheilkunde und Beautybranche Sopron (Ödenburg) und ­Mosonmagyaróvár (Ungarisch Altenburg), sondern auch Städte wie Kőszeg und Szombathely. Von Lockenhaus gelangt man in 15 Minuten nach Kőszeg (Güns). Bis zur vorletzten Jahrhundertwende war die mittelalterliche Kleinstadt im Komitat Vas (Eisenburg), in der seit einem halben Jahrtausend auch eine kroatische Minderheit ansässig ist, mit heute rund 12.000 Einwohnern überwiegend von Deutschsprachigen besiedelt, ehe die ungarische Bevölkerung die Mehrheit stellte. Am Fuße des Günser Gebirges, dessen Gipfel, der Geschriebenenstein (884 m), genau auf der Staatsgrenze steht und die höchste Erhebung des Burgendlands und Westungarns zugleich darstellt, gilt Kőszeg als eine der schönsten Städte Ungarns.

Widerstand auf der Burg von Kőszeg

Ende des 13. Jahrhunderts gegründet, erlangte Kőszeg wie Eisenstadt 1648 den Status einer königlichen Freistadt im Königreich Ungarn. Als Grenzfestung hatte die Stadt ihre Sternstunde 1532: Nach der erfolglosen Türkenbelagerung Wiens 1529 wagte Sultan Süleyman I. einen neuen Anlauf, Wien einzunehmen. Allerdings stieß er mit seiner 80.000 Mann starken Armee bei der Belagerung der Kőszeger Burg, in der die Bevölkerung Zuflucht gesucht hatte und deren Hauptmann, Nikola Jurišić, nur wenige Hundert Soldaten befehligte, auf zähen Widerstand, sodass die Türken trotz symbolischer Einnahme der Burg nach 25 Tagen abzogen.

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