Jüdischer Friedhof in Wien Währing
Friedhöfe

Touren zu Prominenz, die besten Aussichten: Ein Friedhof-Wegweiser

Wo trifft man die meisten Touristen, welcher Friedhof ist eigentlich ein Park, der nur zu bestimmten Zeiten offen ist, und wo spaziert man fast in Weinbergen? Ein Wegweiser.

Der Zentralfriedhof ist der Friedhof schlechthin, den jede und jeder in Wien und von außerhalb kennt, auch wenn man dort niemanden zu besuchen hat: Zwei Quadratkilometer groß, drei Millionen Verstorbene, Jugendstilbauten, Arkadengrüfte, Mausoleen, bizarre Monumente: Auf dem zweitgrößten Friedhof Europas gibt es viel zu sehen: Ehrengräber von Beethoven, Brahms und Schubert, die Gruft der Bundespräsidenten, es gibt eigene Sektionen für unterschiedliche Konfessionen, Grabstätten der Körperspender der Anatomie oder einen eigenen Babyfriedhof. Und auf dem Zentralfriedhof gibt es ein breites Kulturangebot: Von diversen Themenführungen, etwa zur Medizingeschichte oder zu Mördern und Ermordeten, bis zu Konzerten wie dem jährlichen Open Air „Nachklang“, bei dem die Musik der dort Beerdigten gespielt wird.

Just in dem Jahr, in dem der Zentralfriedhof eröffnet wurde, wurde der Friedhof St. Marx geschlossen. An der Grenze zwischen 3. und 11. Bezirk lassen sich nun, unter der Südosttangente, historische Grabsteine, bisweilen ausschweifende Inschriften, die verwilderte Natur und verfallende Statuen bewundern. Oder die berühmteste Grabstätte in St. Marx, die des Wolfgang Amadeus Mozart. Heute steht der Friedhof St. Marx unter Denkmalschutz – die Stadt Wien führt ihn als Parkanlage, Friedhof in dem Sinn ist er eigentlich nicht mehr.

Neben dem St. Marxer Friedhof ist der Jüdische Friedhof in Währing der letzte erhaltene Biedermeier-Friedhof der Stadt. Bestattet wird auch hier nicht mehr: Nach der Schließung in den 1880er-Jahren und der teilweisen Zerstörung in der NS-Zeit ist der Friedhof heute geschlossen – die zum Teil verfallenen Grabstätten stellen ein Sicherheitsrisiko da. Für eine Sanierung des Friedhofs setzt sich seit Jahren der Verein Rettet den Jüdischen Friedhof Währing ein. Der hat in diesem Jahr einen Ausstellungsraum im Tahara-Haus eröffnet. Jeden zweiten Sonntag eines Monats finden auch Führungen statt. (Anmeldung: jued-fried­hof18.at).

Besondere Grabsteine, Berühmtheiten und schöne Spazierrouten findet man auf vielen weiteren der in Summe 46 Wiener Friedhöfe. Der Pfarrfriedhof Kahlenberger­dorf ist eine der idyllischsten Anlagen, auf dem Friedhof Heiligenstadt am südlichen Fuß des Nussbergs neben Weingärten sind etwa Josefine und Leopold Hawelka oder Ödön von Horvath bestattet. Ebenfalls beste Aussicht auf die Stadt bieten Spaziergänge auf dem Friedhof Gersthof oder dem Friedhof Ottakring.

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