Liberal betrachtet

Der laute Tod eines Justizopfers

Am Straßenrand der Ermittlungsbehörden liegen zu viele Tote und zu viele gescheiterte Existenzen, die wirtschaftlich und gesundheitlich ruiniert sind

Christian Pilnacek ist in den Tod getrieben worden, meinte Sebastian Kurz in einem Interview. Das mag kein wirklich gutes Beispiel sein. Zwar wurde Pilnacek viel Unrecht angetan und seine Psyche hat durch die mit der Suspendierung verbundene Bloßstellung offensichtlich gelitten. Dennoch kann für den letzten Makel, der das Fass zum Überlaufen brachte, kein System verantwortlich gemacht werden. In meiner Zeit in der Politik habe ich einige Male mit ihm die Klingen gekreuzt. Sein Engagement für die Justiz war leidenschaftlich, seine juristische Sehschärfe exzellent, seine Sachorientierung vorbildlich.

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Ein besseres Beispiel ist Rachat Aliyev, der zwei erhellende Bücher über seine jahrelange Verfolgung am „Tatort Österreich“ schrieb, bevor ihn der Tod im Gefängnis ereilte. Der seinerzeitige Haftantrag löst bis heute Kopfschütteln aus.

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