Eigene Marke

Das Comeback von Phoebe Philo

Vermisst. 2018 zog sich Phoebe Philo von der Marke Céline zurück. Seit 2021 wartet man auf den Start ihrer eigenen Marke. 
Vermisst. 2018 zog sich Phoebe Philo von der Marke Céline zurück. Seit 2021 wartet man auf den Start ihrer eigenen Marke. www.picturedesk.com/CAMERA PRESS
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In der Mode wartet man derzeit gespannt auf den Start des ersten eigenen Labels von Phoebe Philo.

In jeder Vorschau auf das Modejahr 2023 war davon die Rede, und in Wahrheit, wegen der Verzögerung seit der ersten Ankündigung des Projekts, schon seit zwei Jahren in regelmäßigen Abständen: Phoebe Philo meldet sich zurück und startet mit LVMH-Finanzspritze ihre eigene Modemarke, die fürs Erste nur online vertrieben werden soll. Phoebe Philo, das ist wie goldglänzendes Klingeln in den Ohren von allen, die zwischen 2008 und 2018 etwas mit anspruchsvoller, kluger, realitätsnaher Frauenmode zu tun hatten. Als sie sich von der Kreativspitze der Marke C line (ja, damals noch mit „ „, ihr Nachfolger Hedi Slimane strich als erste Amtshandlung den Akut) zurückzog, befürchteten viele ihrer Stammkundinnen, künftig in Modedingen heimatlos zu werden. In der Tat war das rockige Vintage-Boheme-Celine von Slimane ein völlig anderes Angebot als die unaufgeregte und stilbildende C line-Version von Phoebe Philo.

Clever und Smart. Schön und gut gemacht, aber nicht schreierisch oder protzig: Diesen Mix schätzen Philo-Fans.
Clever und Smart. Schön und gut gemacht, aber nicht schreierisch oder protzig: Diesen Mix schätzen Philo-Fans.Reuters/GONZALO FUENTES

Gelingt das Comeback?

Entwürfe aus jener Zeit sind noch immer Dauerbrenner auf Reselling-Plattformen wie Vestiaire Collective. Dort stellte man anlässlich des bevorstehenden Launches von Phoebephilo.com auch gleich eine kuratierte Auswahl zusammen, um von der Vorfreude der Fans zu profitieren. 44 Prozent mehr Likes als im Vorjahr waren heuer für Artikel von Philo-C line zu verzeichnen, lässt die Pressestelle von Vestiaire Collective wissen, die Sonnenbrille „Marta“ ist gar meistgesuchter Artikel des Jahres auf der Plattform.

Man muss mit Modeorakeln immer vorsichtig sein, aber „Philophile“ werden wohl nicht enttäuscht werden - dass sich die Designerin in den vergangenen fünf Jahren auf Rüschenträume oder einen Bling-Bling-Look verlegte, ist auszuschließen. Dieselbe Mode für „non-flashy people“, die Sofia Coppola 2018 in der „New York Times“ lobte, nämlich als „ein paar wenige Sachen, in denen man sich ganz bei sich fühlt“, wird sie wohl wieder im Angebot haben. Die einzige Frage, die sich erst mittelfristig beantworten wird lassen, lautet: Hat die Modewelt auf die Rückkehr von Phoebe Philo gewartet, oder ist der Hype schon zu lang abgeklungen, um in der Gegenwart andauern zu können? Und sind Fans der Designerin wirklich bereit, die neuen Looks digital zu shoppen und damit quasi blind zu verkosten? Wie auch immer das in ein paar Monaten aussieht, am 30. Oktober, dem endlich bestätigten Datum des Kollektionslaunches, wird es auf der zugehörigen Website wohl nicht wenig Traffic geben.

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