Aufstieg. Guccio Gucci arbeitete in seiner Jugend als Liftboy im Savoy-Hotel. Der Aufzug ist die Ouvertüre zur Ausstellung. 
Modeausstellung

Sieben Minuten im Aufzug legten den Grundstein zum Gucci-Modeimperium

Es war einmal ... ein Fahrstuhl im Luxushotel: So beginnt die Geschichte, die noch bis Ende des Jahres die Ausstellung „Gucci Cosmos“ in London nacherzählt. Auch einen Ausblick auf die Arbeit des neuen Designers Sabato De Sarno möchte man geben.

Manchen wurde übel. Andere fanden es schrecklich, so eng zusammengepfercht herumzustehen. Wieder andere nippten an ihrem Cocktail, um die Nerven zu beruhigen. Und dann gab es noch jene, die während dieser sieben Minuten ins Gespräch kamen, Anekdoten von ihren Reisen und anderen Episoden ihres Luxuslebens austauschten und es eigentlich recht amüsant fanden, im ersten „ascending room“ von London Platz zu finden. So hieß nämlich der erste elektrische Aufzug der Stadt, den der Opernimpresario und Hotelier Richard D’Oyly Carte in das Savoy, ein Fünfsternhaus an der Themse, einbauen ließ. Sechs Stockwerke in sieben Minuten, das war 1889 einerseits eine Höchstleistung, andererseits ganz einfach unerhört neu.

Einblick. Der letzte Raum gab – ganz ohne Kleidung – Einblick in die rote „Ancora“-Welt von Sabato De Sarno. 
Einblick. Der letzte Raum gab – ganz ohne Kleidung – Einblick in die rote „Ancora“-Welt von Sabato De Sarno. Agnese Bedini

Und genau dieser mobile, flüchtige Kosmos beeindruckte wohl den Liftboy Guccio Gucci, der hier als blutjunger Mann seinen Einstieg ins Berufsleben fand. Was er im Fahrstuhl hörte, sah, aufschnappte, muss ihn inspiriert haben zu dem, womit er sich später in Florenz selbstständig machen würde: ein Geschäft, in dem Geschenkartikel, Lederwaren und „valigeria inglese“ – also Gepäckstücke englischer Art – feilgeboten wurden.

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