Lohnrunde

Metaller-Verhandlungen gescheitert: Ab Montag wird gestreikt

Chefverhandler Reinhold Binder (PRO-GE) und der Obmann der Metalltechnischen Industrie in der Wirtschaftskammer, Christian Knill (links) vor Beginn der Metaller-KV-Verhandlungen Ende September.
Chefverhandler Reinhold Binder (PRO-GE) und der Obmann der Metalltechnischen Industrie in der Wirtschaftskammer, Christian Knill (links) vor Beginn der Metaller-KV-Verhandlungen Ende September.APA / APA / Robert Jaeger
  • Drucken

Der Lohnkampf spitzt sich weiter zu. Die Metaller-Verhandlungen wurden am Donnerstag nach mehreren Stunden abgebrochen. Es dürfte der Startschuss sein für einen heißen Streikherbst.

Die Fronten waren verhärtet, die Vorzeichen klar. Am Donnerstag trafen die Sozialpartner zum vierten Mal aufeinander, um über die Kollektivverträge in der Metalltechnischen Industrie zu verhandeln. Nachdem die Verhandlungspartner zuletzt offenbart haben, dass deren Gesprächsbasis offenbar nicht die beste ist – „Mit die Einmalzahlungen können s’ scheißen gehen“, so PRO-GE-Chefverhandler Reinhold Binder kürzlich in Richtung Arbeitgeber –, schien ein Kompromiss in weiter Ferne. Schon im Vorfeld haben sich die Metaller die Streikfreigabe vom Gewerkschaftsbund (ÖGB) geholt. 

Es war also ein Scheitern mit Anlauf. Aber immerhin haben es die beiden Seiten ernsthaft versucht. Erst nach 18 Uhr haben die Sozialpartner ihre Verhandlungen nach einem siebenstündigen Verhandlungsmarathon abgebrochen. Jetzt ist es fix: Am Montag wird gestreikt.

1. Zur Ausgangslage – Warum konnte man sich nicht einigen?

11,6 Prozent mehr forderten die Arbeitnehmer im Vorfeld, ein Plus von nur 2,5 Prozent boten die Arbeitgeber an. Diese besserten ihr Angebot am Donnerstag zwar etwas auf., „für uns geht sich das aber nicht aus“, hieß es vonseiten der Gewerkschaft unmittelbar nach den abgebrochenen Verhandlungen zur „Presse“.

Konkret legten die Arbeitgeber zwei Varianten auf den Tisch: Einerseits boten sie den Gewerkschaftern zusätzlich zu den 2,5 Prozent eine fixe und „nachhaltige“ Erhöhung von 100 Euro plus eine Einmalzahlung von 1050 Euro. Für die Einstiegsgehälter käme das etwa einer zusätzlichen Erhöhung von rund fünf Prozent gleich. Für die Arbeitnehmer-Vertreter war das aber zu wenig, genauso wie die zweite Variante: Bei dieser würden die Arbeitnehmer eine zehnprozentige Lohnerhöhung bekommen und eine Einmalzahlung über 1500 Euro – das alles allerdings aufgeteilt über zwei Jahre. Zusätzlich wurde ein Vorruhestandsmodell angeboten.

Trotz überraschend konstruktiver Gespräche gingen die Verhandlungspartner aber ohne herzeigbares Ergebnis nachhause. Was bedeutet das für die weiteren Lohnverhandlungen? Und wie geht es in den nächsten Wochen weiter?

2. Ab Montag wird gestreikt – was passiert jetzt?

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.