Klima: Wandel

CO2-Speicherung: Gute Idee in falschen Händen?

Auch dieser CO<sub>2</sub>-Speicher im kanadischen Alberta wird von dem Ölmulti Shell betrieben.
Auch dieser CO2-Speicher im kanadischen Alberta wird von dem Ölmulti Shell betrieben. Reuters/Todd Korol
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Immer mehr Staaten wollen CO2 aus der Luft holen und eingraben, um die Erderhitzung zu bremsen. Um die vielversprechende Technologie ist ein Kampf entbrannt.

Einen Monat nach Ausbruch des blutigen Konflikts im Nahen Osten sind auch die Medien selbst schon ausgehungert nach guten Nachrichten. Kürzlich entdeckte die Internationale Energieagentur (IEA) diese Lücke für sich und verkündete erstmals, dass die globale Nachfrage nach Öl, Gas und Kohle noch in diesem Jahrzehnt ihren Sinkflug beginnen werde. In einer Welt, die immer noch zu mehr als 80 Prozent von Fossilen abhängt, wäre das schon eine kleine Sensation. Doch wer sich die Zahlen hinter der optimistischen Prognose genauer ansieht, merkt: Ganz so quietschfidel ist die Meldung gar nicht.

Denn die IEA spricht lediglich von der Nachfrage nach sogenannten „unabated fossil fuels“ – eine Phrase, die spätestens auf der Klimakonferenz COP28 im Dezember stärker in den Fokus rücken wird. Sie schließt nämlich den Konsum all jener Fossilen aus, deren Emissionen die Welt künftig einfangen und speichern möchte. Während die EU also einen „echten“ Ausstieg aus den Fossilen fordert, setzt der Rest der Welt auf die CO2-Speicherung (im Fachjargon Carbon Capture and Storage oder CCS), um den Energiesektor wenigstens auf dem Papier in die richtige Richtung zu bringen. Die Öl- und Gasstaaten wollen nur „aus den Emissionen aussteigen“, betonte etwa COP-Präsident Sultan Al Jaber aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, dem Gastgeber der heurigen Klimakonferenz. Auch Indien und die USA bauen auf CCS.

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