Ganz analog und ungeschönt: Sommerurlaub um 1900.
Feuilleton

Früher dienten Fotos der Erinnerung. Heute sind sie Fakes

Wir fürchten, dass KI unsere Zukunft bestimmt? Sorgen wir uns um anderes. Wie sie heute schon unsere Sicht auf die Vergangenheit verfälscht. 

Früher war alles besser! Woher kommt dieser seltsame Filter, mit dem wir Vergangenes verklären? Unsere Erinnerung ist nie authentisch, wir zeichnen durch sie ein Bild eines einstigen Selbst, mit dem wir gut leben können. Wir schneiden Irritierendes heraus, retuschieren Widersprüche, zeichnen die scharfen Konturen von Konflikten weich.

Aber da gibt es noch die analogen Fotoalben, in denen die Älteren unter uns ab und zu blättern. Und sich dabei wundern: So dürr (oder dick) war ich als Teenager, so gelangweilt oder verpeilt? So kränklich sah die Großmutter aus? So schäbig das Wohnzimmer? Auch wenn die Fotografen damals sicher geduldig auf einen günstigen Moment gewartet haben: Bilder konnten nicht lügen. Und heute?

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