Signa

Das sind die prestigeträchtigsten Immobilien im Reich von René Benko

René Benko mit Ehefrau Nathalie im Jahr 2019.
René Benko mit Ehefrau Nathalie im Jahr 2019.Reuters/Antonio Bronic
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Das 1000 Unternehmen umfassende, verschachtelte Firmenkonglomerat Signa von René Benko besitzt unzählige Immobilien. Für Aufmerksamkeit sorgten dabei aber vor allem einige große prestigeträchtige Gebäude.

Der von René Benko gegründete Immobilienkonzern Signa steckt in großen Schwierigkeiten. Die rasante Zinswende der EZB stellt das Geschäftsmodell, bei dem mittels günstiger Fremdfinanzierung eine rasche Expansion finanziert wurde, auf eine harte Probe. Die Signa-Investoren haben daher zuletzt den Rückzug von Benko aus dem Unternehmen verlangt, bevor dringend benötigtes zusätzliches Kapital in das Unternehmen fließen könne.

Die Zukunft des Immobilienkonzerns ist somit nach wie vor ungewiss. In der Vergangenheit sorgte Signa mit seinem rasanten Wachstum jedoch für großes Aufsehen. Vor allem, da Benko viele prestigeträchtige Gebäude in dem Portfolio vereinte. Anbei eine Auswahl der wichtigsten Projekte.

Das Chrysler Building in New York

Der Kauf des Chrysler Building in New York war für René Benko sozusagen der internationale Ritterschlag in der Immobilienszene. So sorgte die Meldung im März 2019, dass Signa zusammen mit der US-Gruppe RFR den Wolkenkratzer in New York kauft, für große Überraschung. Schließlich handelt es sich beim Chrysler Building um eines der bekanntesten Hochhäuser der Weltmetropole. Der im Jahr 1930 errichtete Wolkenkratzer war zwar nur für weniger als ein Jahr das höchste Gebäude der Welt, da es bereits 1931 vom Empire State Building übertroffen wurde. Dennoch gilt das nach dem Stil des Art déco errichtete Haus für viele als der schönste Wolkenkratzer in New York.

Benannt ist das Gebäude nach Walter Percy Chrysler, dem Gründer des US-Automobilherstellers Chrysler (heute Teil von Stellantis). Er ließ das Haus für den Konzern bauen, der es auch bis in die 1950er-Jahre nutzte. Heute wird das Chrysler Building von verschiedenen Unternehmen als Büro genutzt, allerdings soll es auch relativ viel Leerstand geben. Zudem ist das Haus deutlich in die Jahre gekommen. Signa und RFR zahlten vor vier Jahren dafür 150 Millionen Euro.

Timothy A. Clary

Das KaDeWe

Ein nur kaum weniger bekanntes Gebäude besitzt Signa in Berlin mit dem KaDeWe. Das „Kaufhaus des Westens“ wurde von dem Immobilienkonzern im Jahr 2012 für rund 500 Mio. Euro gekauft. Damals blickte das berühmte Kaufhaus bereits auf eine mehr als 100-jährige Geschichte zurück. Denn gegründet wurde das KaDeWe bereits im Jahr 1907 vom deutschen Kaufmann Adolf Jandorf. Der Name Kaufhaus des Westens bezieht sich dabei auf den Westen Berlins, der Anfang des 20. Jahrhunderts stark anwuchs.

Heute ist das KaDeWe mit 60.000 Quadratmetern eines der größten Kaufhäuser in ganz Europa. Signa erwarb im Rahmen der Übernahme von Karstadt auch das operative Geschäft des KaDeWe. Allerdings verkaufte die von Benko gegründete Gruppe im Frühjahr 2023 knapp die Hälfte des Kaufhauses an die thailändische Central Group.

Imago/imageBROKER/Ingo Schulz

Goldenes Quartier

Auch in Wien hat die Signa Group schon seit Langem einige prestigeträchtige Immobilien. Im Jahr 2007 erwarb die Signa-Gruppe den Gebäudekomplex Tuchlauben 3 bis 7A, ein Jahr später die Adresse Am Hof 2 und etablierte die Luxus-Shoppingmeile Goldenes Quartier zwischen Tuchlauben, Bognergasse und Am Hof, wo heute zahlreiche Shops internationaler Luxuslabels zu finden sind.

Zwischen 2010 und 2015 fand eine Generalsanierung der Immobilien statt. Neben den Einzelhandelsflächen entstanden Luxuswohnungen in den obersten Stockwerken. Zudem nutzen Mieter die Flächen als hochwertige Büroräumlichkeiten. In der ehemaligen Länderbank-Zentrale (Am Hof 2) nahm nach zweijähriger Sanierung das Park Hyatt Hotel seinen Betrieb auf.

APA/Herbert Neubauer

Lamarr in Wien

Das sich noch im Bau befindende Kaufhaus Lamarr auf der Wiener Mariahilfer Straße soll planmäßig Ende 2024 eröffnet werden. Benannt nach der Wiener Hollywood-Diva Hedy Lamarr wird es dort neben einem Shoppingcenter auf acht Etagen, einem Hotel und einem Gastronomiestockwerk zusätzlich einen begrünten Dachgarten geben, der auch an den Wochenenden frei zugänglich sein soll.

Das Warenhaus wurde vom renommierten niederländischen Architekturbüro OMA von Architektin Ellen van Loon geplant und soll von der KaDeWe Group betrieben werden. Jede Etage soll anders gestaltet werden, und zudem wird die Namensgeberin Hedy Lamarr mit einem eigenen Museumscafé, in dem auch besondere Stücke aus ihrem Nachlass zu bewundern sein werden, gewürdigt. Der geplante Eröffnungstermin wurde bislang noch nicht verschoben, der Rohbau sei zu 99 Prozent fertig. Unternehmen, die mit dem Ausbau des Gebäudes befasst sind, hätten derzeit keine Reibungspunkte mit Signa.

Imago

Kaufhaus Tyrol in Innsbruck

Eines der ersten Großprojekte von Signa liegt in Benkos Heimatstadt Innsbruck. Im Zentrum der Tiroler Landeshauptstadt gelegen, wurde das gut 100 Jahre alte Kaufhaus Tyrol 2004 von René Benko gekauft, im Jahr darauf abgerissen und 2010 neu eröffnet. Geplant wurde das neue Kaufhaus von Stararchitekt David Chipperfield in Zusammenarbeit mit Dieter Mathoi. Es ist seit 2011 Eigentum der Signa Prime Selection AG.

kristen-images/Michael Kristen via www.imago-images.de

Elbtower in Hamburg

Der erst kürzlich in die Schlagzeilen gekommene Bau des Hamburger Elbtowers befindet sich in der Hafen City der Hansestadt an der Elbe. Das Hochhaus soll mit 65 Etagen und 245 Metern Höhe nach dem Commerzbank-Turm und dem Messeturm in Frankfurt das dritthöchste Hochhaus Deutschlands werden. Früheren Angaben von Signa Real Estate zufolge wird der Wolkenkratzer voraussichtlich 950 Millionen Euro kosten. Nach einer Bauunterbrechung vergangene Woche, offenbar wegen fehlender Zahlungen, ist die Zukunft des prestigeträchtigen Elbtowers weiterhin ungewiss. Signa selbst äußerte sich bislang nicht zum Baustopp. 

Fabian Bimmer

Mynd in Berlin

Das noch bis 2025 im Bau befindliche Hochhaus an der prominenten Adresse Berlin Alexanderplatz soll ein neues, weit sichtbares Wahrzeichen neben dem weltbekannten Fernsehturm werden, entworfen vom Architekturbüro Kleihues+Kleihues. Der 134 Meter hohe Turm mit gemischter Nutzung soll in das Galeria-Warenhaus am Alexanderplatz integriert werden.

Erst Mitte Juni wurde bekannt, dass die Signa das Projekt zur Gänze an die Fondsgesellschaft Commerz-Real verkauft hat, ursprünglich sollte die Signa Real Estate das Projekt bis zur Fertigstellung weiterentwickeln. Am 6. November wurde veröffentlicht, dass diese Vereinbarung von der Commerz Real gekündigt wurde. Nun soll das Bauunternehmen Züblin den Bau des Gebäudes umsetzen. Auch die Umbauarbeiten am bestehenden Galeria-Warenhaus soll Züblin übernehmen. Damit verliert Signa einen wichtigen Auftrag.

via www.imago-images.de

Sportarena-Areal in Stuttgart

Probleme hat Signa auch in der baden-württembergischen Hauptstadt Stuttgart. Der Abriss des ehemaligen Sportarena-Kaufhauses in der Stuttgarter Innenstadt fand bereits im Juni 2023 statt. Die Signa Real Estate plante für das frei werdende Areal ein Gebäude, das Platz für 2300 Quadratmeter Einzelhandels- und 5000 Quadratmeter Bürofläche bieten soll. Die Arbeiten für den Neubau sollten ursprünglich noch dieses Jahr beginnen. Laut „Stuttgarter Zeitung“ erhielt das planende Büro Steidle Architekten aus München die Ansage, die zur Hälfte fertiggestellte Werkplanung für den Holzhybrid-Neubau zu unterbrechen. 

Imago/Arnulf Hettrich

Signa besitzt in Stuttgart noch eine Immobilie der Galeria Kaufhof mit einem Parkhaus. Eine andere Immobilie mit Parkhaus ist laut Medienberichten vor wenigen Monaten um 58,5 Millionen Euro an die Stadt verkauft worden. Vor einiger Zeit wurde auch der Verkauf des neuen Projektes an die Münchener Dibag AG kolportiert, aber bisher nicht bestätigt. Auch zum Planungsstopp gab es noch keine genauen Angaben seitens der Signa. (red.)

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