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René Benko: Viel Geld, wenig Kultur

Rene Benko (rechts) mit Frau Nathalie und Klaus Albrecht Schröder 2013 bei einem Fundraising Dinner in der Wiener Albertina.
Rene Benko (rechts) mit Frau Nathalie und Klaus Albrecht Schröder 2013 bei einem Fundraising Dinner in der Wiener Albertina. Starpix
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Das kulturelle Engagement von René Benko ist überschaubar: Am ehesten scheint ihn noch die Albertina interessiert zu haben. Das BA Kunstforum könnte von den Schwierigkeiten der Signa Holding noch am ehesten betroffen sein. Wenn die Immobilie wieder auf den Markt kommen sollte.

Unternehmer Klemens Hallmann bekam das Große Ehrenzeichen der Republik für sein kulturelles Engagement. Superfund-Gründer Christian Baha besitzt eine große, angeblich sogar die weltgrößte Sammlung an Gemälden von Friedensreich Hundertwasser. Anders als diese Kollegen, hat René Benko sich im kulturellen Bereich weniger, zumindest nicht derart öffentlichkeitswirksam hervorgetan. Auch als ernsthafter Kunstsammler ist er nicht bekannt.

Am ehesten scheint ihn noch die Albertina interessiert zu haben. Dort nahm er zwar immer wieder bei Fundraising-Dinners teil, eine größere Summe ist aber nur 2010 geflossen, als man sich per Aussendung über die Signa-Holding als neuen Partner mit einer Gesamtsumme von 500.000 Euro freute. Diese Partnerschaft sei aber nach den angekündigten drei Jahren ausgelaufen, so die Auskunft aus dem Museum.

Als wesentlicher Sponsor ist die Signa-Holding allerdings beim privaten BA Kunstforum aktiv, sie wird als zweitgrößter Sponsor neben der namengebenden Bank Austria geführt, um wieviel es sich dabei handelt, war nicht zu erfahren. Vor allem aber gehört der Signa-Holding seit 2010 das Haus auf der Freyung 8, in dem sich das Kunstforum befindet. Nach dem Erwerb gab es seitens der neuen Eigentümer anfänglich Bestrebungen, das renommierte Ausstellungshaus umzusiedeln. Was Direktorin Ingried Brugger damals verhindern konnte.

Ob sich diese Situation mit einem möglichen neuen Eigentümer wiederholen könnte, bleibt abzuwarten. Noch sei gar nichts klar und schon gar nichts entschieden, man sehe der Sache also gelassen entgegen, so der Pressesprecher des BA-Kunstforums. Signa-Investor Hans-Peter Haselsteiner zumindest kennt sich mit derlei Ausstellungshäusern in bester Innenstadtlage aus. Er hat das Künstlerhaus gekauft, in das nicht nur die von ihm unterstützte Albertina Modern eingezogen ist, sondern auch er mit seinem Büro.

Erl wird von Signa gefördert

Auch die von Haselsteiner wesentlich finanzierten Festspiele Erl werden von der Signa-Holding gefördert, laut „News“ mit 1,5 Millionen Euro jährlich. Haselsteiner wird sie wohl nicht untergehen lassen, auch wenn die Signa-Holding als Sponsor zukünftig wegfallen sollte. Die Zukunft eines eigenen Ötzi-Museums, das die Signa-Holding seit vielen Jahren am Bozener Hausberg Virgl plant und verhandelt – der ursprünglich dort ebenfalls angedachte Konzertsaal ist bereits weggefallen – bleibt jetzt wohl noch mehr in der (Seilbahn-)Schwebe hängen, in der es sich seit 2022 sowieso schon befindet. Damals wies die Dienststellen-Konferenz des Landes das Private-Public-Partnership-Projekt zur erneuten Überarbeitung an die Signa-Holding zurück.

Das eindeutigste Bekenntnis Benkos zur Kultur spiegelt sich allerdings im klingenden Namen des Wiener Kaufhauses Lamarr wieder: Benannt ist es nach der in Wien geborenen, 2000 gestorbenen Hollywoodschauspielerin Hedy Lamarr. In eigenen Museumsräumen soll dort auch ihr Nachlass präsentiert werden, kuratiert von der ehemaligen Direktorin des Jüdischen Museums, Danielle Spera.

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