Gaza-Krieg

Umzingelt in Gaza: Wie Israels Armee den Hamas-Chef jagt

Jahja Sinwar bei einem Hamas-Aufmarsch im Gazastreifen. Jetzt verschanzt er sich vor den israelischen Angriffen in seinem Bunker.
Jahja Sinwar bei einem Hamas-Aufmarsch im Gazastreifen. Jetzt verschanzt er sich vor den israelischen Angriffen in seinem Bunker.Mahmud Hams
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Mit besonderer Brutalität verfolgte Jahja Sinwar einst angebliche „Verräter“ unter den Palästinensern, saß viele Jahre lang in israelischer Haft und klomm die Karriereleiter in der Hamas empor. Jetzt soll der Anführer der Terrororganisation in einem Bunker in Gaza sitzen. Und die Schlinge um ihn zieht sich zu.

Während andere Anführer der Hamas im Emirat Katar residieren, sitzt er im Gazastreifen. Dort lenkt Jahja Sinwar seit 2017 die Aktivitäten der islamistischen Palästinenserorganisation. Neben Mohammed Deif, dem Chef der sogenannten Kassam-Brigaden – des bewaffneten Arms der Hamas – soll Sinwar maßgeblich an den Planungen des verheerenden Terrorüberfalls auf Israel am 7. Oktober beteiligt gewesen sein. Und er steht ganz oben auf der Liste der Personen, die Israel nun ausschalten will. Jetzt scheint sich die Schlinge um ihn zusammenzuziehen. Das melden zumindest Israels Streitkräfte. Sie wollen bei ihrem Vormarsch in Gaza-Stadt den Bunker des Hamas-Chefs bereits umzingelt haben.

Jahja Sinwar ist ein alter Feind Israels. Aufgewachsen ist er im palästinensischen Flüchtlingslager in Khan Younis im Gazastreifen. 1982, im Alter von 20 Jahren, saß er zum ersten Mal für mehrere Monate in israelischer Haft.

Schon früh knüpfte er Kontakte zu islamistischen Aktivisten, die zunächst unter den palästinensischen Organisationen noch eine Nebenrolle spielten. Damals dominierten noch nationalistische und linke Gruppen wie die Fatah oder die linke Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP), die vom palästinensischen Christen George Habasch mitgegründet wurde und mit Flugzeugentführungen international Terror verbreitete.

An der Seite von Scheich Yassin

Sinwar stand bereits Anfang der 1980er-Jahre an der Seite von Scheich Ahmed Yassin, zählte zu dessen Beratern. Scheich Yassin, der seit seiner Jugend im Rollstuhl saß, baute im Untergrund mithilfe des extremen jordanischen Flügels der Muslimbruderschaft bewaffnete Zellen auf. Ziel war, gegen Israel zu kämpfen und – in weiterer Zukunft – in der Region einen islamistischen Staat zu errichten.

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