Auch Mineralwasser

Mehrere Menschen in Kroatien erlitten Verätzungen durch Getränke

Beim Trinken von kohlensäurehaltigen Getränken zogen sich in Kroatien mehrere Personen Vergiftungen zu.
Beim Trinken von kohlensäurehaltigen Getränken zogen sich in Kroatien mehrere Personen Vergiftungen zu.Die Presse, Clemens Fabry
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Beim Konsumieren kohlensäurehaltiger Getränke haben sich mehrere Personen in Kroatien Vergiftungen zugezogen. Dabei handelt es sich um eine Charge von Coca-Cola Original Taste und zwei limitierte Serien von Römerquelle Emotion Heidelbeere-Granatapfel.

Mehrere Menschen sollen in Kroatien Vergiftungen durch den Konsum kohlensäurehaltiger Getränke - darunter auch Mineralwasser - erlitten haben. Zuletzt berichteten Medien am Dienstag von einem jungen Mann aus Rijeka, der schwere Verätzungen der Speiseröhre davontrug, nachdem er Mineralwasser der österreichischen Marke Römerquelle getrunken hatte. Coca-Cola zog am Mittwoch auf Anordnung der staatlichen Aufsichtsbehörde verdächtigte Produkte vorübergehend aus dem Verkehr.

Dabei handelt es sich um eine Charge von Coca-Cola Original Taste und zwei limitierten Serien von Römerquelle Emotion Heidelbeere-Granatapfel, wie das Unternehmen laut Medien mitteilte. Einzelne Geschäfte und Lokale haben schon vor dieser Entscheidung begonnen, die betroffenen Getränke aus ihren Verkaufsregalen zu entfernt. Die größte kroatische Handelskette Konzum hat vorsichtshalber gar alle Coca-Cola-Produkte aus dem Verkauf genommen.

Split: Vorfall auch nach Trinken von Mineralwasser

Unterdessen gab es Berichte über weitere neue Fälle aus anderen Städten quer durch das Land. In Split suchte eine Mann medizinische Hilfe auf, nachdem er Mineralwasser in einem Café getrunken hat. In der dalmatinischen Stadt soll es bereits Mitte Oktober einen ähnlichen Fall gegeben haben. Auch aus Karlovac, einer Stadt in Zentralkroatien, wurde von einem Verdachtsfall berichtet. Die betroffene Person soll ein Römerquelle-Produkt konsumiert haben, hieß es. Ein Patient, der am Dienstagabend im Spital in Varaždin wegen leichteren Schleimhautschädigungen im Rachen behandelt wurde, gab an, Römerquelle getrunken zu haben, wie im Spital bestätigt wurde.

Bei allen Verletzten bestand der Verdacht auf chemisch bedingte Schleimhautverletzungen. Die Behörden gaben an, dass neben dem schwer verletzten jungen Mann sechs weitere Verdachtsfälle in der Hauptstadt Zagreb und in Varaždin bekannt seien, eine Untersuchung läuft. Der kroatische Gesundheitsminister Vili Beroš versicherte, dass man die Situation unter Kontrolle habe. „Es gibt keinen Grund zur Panik, aber es ist Vorsicht geboten“, sagte der Minister bei einer Pressekonferenz am Mittwochvormittag.

Bei den anderen Betroffenen, die in Zagreb und Varaždin die Notaufnahme aufgesucht haben, wurden leichtere Verletzungen der Schleimhaut diagnostiziert, niemand musste stationär im Krankenhaus behandelt werden. Laut dem Gesundheitsminister konnte man bisher in zwei von diesen Fällen eindeutig eine Verbindung mit dem Konsum von Getränken feststellen, bei den anderen wird noch ermittelt. Nach Angaben aus dem Zagreber Unispital schloss man mittlerweile in drei weiteren Fällen einen Zusammenhang mit Getränken aus.

„Glasflasche Römerquelle Emotion Heidelbeere-Granatapfel“

Die kroatische Coca-Cola-Tochter bestätigte am Dienstag, dass der Fall in Rijeka mit einer „Glasflasche Römerquelle Emotion Heidelbeere-Granatapfel 300 ml“ in Verbindung stehe. Das Unternehmen sprach von einem „Einzelfall“ und wolle mit den Behörden bei der Untersuchung kooperieren. Aus Österreich, wo die Römerquelle-Produkte abgefüllt werden, hieß es unterdessen, dass eine interne Untersuchung keine Probleme bei der Produktion ergeben hätte. Zusätzlich seien Proben zur weiteren Analyse an ein unabhängiges akkreditiertes Labor geschickt worden, teilte Coca-Cola Österreich dem Nachrichtenportal „24sata“ auf Anfrage mit.

Kroatische Behörden leiteten eine Untersuchung ein, neben den Gesundheitsbehörden wurde auch die Polizei eingeschaltet. Am Dienstag entnahm die Sanitärinspektion in Rijeka insgesamt 16 Proben für Analysen. Die Ergebnisse stehen noch aus. Mittlerweile gibt es Spekulationen, dass die Kontaminierung der Getränke die Folge eines Fehlers bei der Reinigung der Produktionslinie sein könnte.

Der Gesundheitsminister wehrte sich gegen Kritik an unzureichender Information. Man müsse etwaige Verbindungen feststellen, aber die Bevölkerung nicht verängstigen, sagte er. „Sobald ein bestimmter Zusammenhang hergestellt ist, wird die Öffentlichkeit informiert und bis dahin wird empfohlen, Wasser zu trinken“, fügte Beroš hinzu. Die Behörden wurden kritisiert, weil die Öffentlichkeit erst am Dienstag über den Vorfall informiert wurde, während sich der Fall in Rijeka bereits am Samstag ereignet hatte. Der junge Mann hatte nach einigen Schlucken Mineralwassers Beschwerden. Er wird nach wie vor im Krankenhaus behandelt, sein Zustand sei stabil, hieß es.

Über einen ähnlichen Fall in Rijeka wurde bereits im Mai berichtet. Ein Mann erlitt damals ebenfalls Verätzungen der Speiseröhre, nachdem er in einem Restaurant ein Mineralwasser konsumiert hat. (APA)

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