Kordikonomy

Yline-Gründer Werner Böhm will jetzt auf der Seite der Anleger sein

Die Staatsanwaltschaft ermittelte jahrelang nach der Yline-Pleite. 2015 wurde Werner Böhm freigesprochen.
Die Staatsanwaltschaft ermittelte jahrelang nach der Yline-Pleite. 2015 wurde Werner Böhm freigesprochen.APA / Comyan / Neubauer
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Bekannt wurde Werner Böhm mit der Gründung und späteren Pleite des österreichischen Internetproviders Yline. Jetzt versucht er sich als Anlegerschützer – mit einem recht weitverzweigten Firmennetzwerk.

Die Sache fand so gut wie keinen Widerhall in österreichischen Medien. Dabei handelte es sich um keinesfalls Alltägliches: In Salzburg ist vor wenigen Wochen ein Prozess um einen millionenschweren Cyberbetrug in erster Instanz zu Ende gegangen. Und die Beschuldigten, zwei israelische Staatsbürger, wurden (nicht rechtskräftig) zu bemerkenswert hohen Haftstrafen von acht bzw. sechs Jahren verurteilt. Jahrelang war gegen sie ermittelt worden – weltweit sollen rund 100.000 Anleger über eine Tradingplattform mindestens 200 Millionen Euro verloren haben.

Was das mit Österreich zu tun hat? Laut Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft sind allein in Österreich 4500 Anleger betroffen, sie sollen um insgesamt zehn Millionen Euro gebracht worden sein. Anlegergeld, das mutmaßlich nicht angelegt, sondern auf Konten des Täternetzwerks verschwand. Und dann gibt es eine weitere recht interessante Österreich-Tangente, die im Zuge der Ermittlungen im Februar 2021 von einer israelischen Zeitung ins Spiel gebracht wurde. Da wird nämlich ein gewisser Werner Böhm erwähnt. Dies deshalb, weil der im Salzburger Prozess Hauptbeschuldigte im Juli 2018 eine Woche lang Eigentümer von Böhms Fintelegram.com gewesen sein soll – das ist eine Nachrichtenplattform, eine Art Onlineportal für Cyberkriminalität und Whistleblowing, das recht offensiv agiert.

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