Sechste Verhandlungsrunde

Ringen um Metaller-KV: „Wir bereiten alles für den Streik vor“

Die ersten Betriebsversammlungen und Warnstreiks vergangene Woche könnten nur ein Vorgeschmack gewesen sein.
Die ersten Betriebsversammlungen und Warnstreiks vergangene Woche könnten nur ein Vorgeschmack gewesen sein.APA / Comyan / Roland Schlager
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Die Sozialpartner der Metalltechnischen Industrie beraten heute zum sechsten Mal über die Lohnerhöhungen. „Es steht Spitz auf Knopf“, so die Gewerkschaften im Vorfeld. „Kein Abschluss wird zu den größten Arbeitsniederlegungen seit langer Zeit führen.“

Ab Montagmittag sitzen die Sozialpartner der Metalltechnischen Industrie zum sechsten mal zusammen um sich über die Lohnerhöhungen ab dem 1. November des heurigen Jahres zu streiten. Das vorerst letzte Treffen am vorigen Donnerstag wurde nach gut sechs Stunden unterbrochen. Die Arbeitgeber sahen danach eine Annäherung, die Arbeitgeber widersprachen und drohten mit einem „massiven Streik“, sollte es am Montag keine Einigung geben.

„Es steht Spitz auf Knopf. Kein Abschluss am Montag wird zu den größten Arbeitsniederlegungen seit langer Zeit führen“, so Gewerkschaften GPA und PRO-GE. Die Streikstatistik in der Metallindustrie weist zwei größere Arbeitsniederlegungen in der jüngeren Vergangenheit aus: 2011 kam es zu Streiks in rund 200 Betrieben mit 100.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie 2018 in über 240 Betrieben mit mehr als 70.000 Beschäftigten.

Die Verhandler starten um 11 Uhr, die Gewerkschaft kündigte an, sollte es bis 22 Uhr am Montag keine Einigung geben, werde es Arbeitsniederlegungen geben. Verhandler Karl Dürtscher von der Gewerkschaft GPA zeigt sich im Vorfeld der 6. Verhandlungsrunde wenig optimistisch: „Wir bereiten alles für den Streik vor, weil es nicht absehbar ist, dass wir zu einer Einigung kommen“, sagte er heute (Montag) im Ö1-„Morgenjournal“ des ORF.

Auch in den Unternehmen bereitet man sich auf Streiks vor, und das schon seit Wochen, wie Arbeitgeber-Verhandler Stefan Ehrlich-Adam Ende voriger Woche der „Presse“ sagte: „Das machen wir seit Wochen. Die Streikbereitschaft ist ja Jahr für Jahr gegeben. So naiv sind wir nicht.“

Der Wifo-Experte Benjamin Bittschi meinte, dass die Arbeitgeber mit der von den Gewerkschaften eingeforderten „Benya-Formel“ ohnehin gut bedient seien, da hier die gesamtwirtschaftliche Produktivitätssteigerung zur Anwendung komme und nicht jene aus der Industrieproduktion, die höher sei. (APA/red.)

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