Subtext

Italiens Politik, eine derbe Insalata Mista aus Staat und Privat

Da waren sie noch ein Paar: Italiens Premierministerin Giorgia Meloni und der TV-Moderator Andrea Giambruno bei der Saisoneröffnung der Mailänder Scala im Dezember 2022.
Da waren sie noch ein Paar: Italiens Premierministerin Giorgia Meloni und der TV-Moderator Andrea Giambruno bei der Saisoneröffnung der Mailänder Scala im Dezember 2022.Imago
  • Drucken

Ob Meloni, Salvini oder Grillo: Sie alle treten Intimes und Schändliches öffentlich breit. Doch am Ende fördert es gesellschaftlichen Fortschritt.

Wie macht man heutzutage mit dem Partner Schluss? Indem man es in sozialen Netzwerken verkündet. So zeitgemäß agiert auch Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni, deren Fratelli man gern den Blick zurück in Mussolinis Zeiten nachsagt. Da mag der Rest der Welt gebannt in den Nahen Osten starren: Italien tratscht seit Wochen lieber über die erloschene Passione von „La Premier“. Wie sie es ihrem Andrea Giambruno zeigt, weil sich dieser in heimlichen Mitschnitten als sexistischer Rüpel erwies, der mit Affären prahlt. Wie berührend sie sich bei ihm für die gemeinsame Tochter bedankt, „das Wichtigste in meinem Leben“. Und wie sie in ihren Seelennöten einem Parteifest fernbleibt, weil sie ja „auch nur ein Mensch“ sei. Auf diese Botschaft zielt das sorgsam inszenierte Spettacolo ab. „Auch nur ein Mensch“, wie du und ich, will Rechtspopulist Matteo Salvini sein.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.