Nahost

Israelischer Medienmacher Melloul: „Al-Jazeera ist in den Sozialen Medien am schlimmsten“

Die Kriegsberichterstattung über den Gazakrieg leidet darunter, dass die Berichte aus dem Gazastreifen meist einseitig sind und der Zugang beschränkt ist.
Die Kriegsberichterstattung über den Gazakrieg leidet darunter, dass die Berichte aus dem Gazastreifen meist einseitig sind und der Zugang beschränkt ist. AFP / Jack Guez
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Frank Melloul, Chef des Nachrichtensenders i24News, im „Presse“-Gespräch über den Propagandakrieg und seine Plattform für einen „neuen Nahen Osten“.

Am Ende des Interviews blinkt das Handy. Eine Eilmeldung, gekennzeichnet durch ein rotes Signal: Wieder ein Raketenalarm im Süden Israels, wieder ein Geschoß der Hamas oder des Islamischen Jihad. Frank Melloul blickt kurz auf, bevor er sein Handy weglegt. Das ist Routine für viele Israelis, Alltag nicht nur für den Medienmacher und Gründer des Nachrichtensenders i24News – und das war schon vor dem jüngsten Gazakrieg so.

Für Melloul ist die Erinnerung an den Morgen des 7. Oktober indessen unauslöschlich. Rund eine Stunde nach dem Terror-Angriff der Hamas, so evoziert der 50-Jährige im „Presse“-Gespräch in Wien, seien die ersten Videos und Fotos über sein Handy geflimmert. Kurz darauf seien bereits seine Kinder zu ihm gekommen, aufgewühlt von den Aufnahmen des Überfalls auf die Kibbuzim und das Musikfestival Supernova in den Sozialen Medien, auf TikTok und Instagram.

Die neue Medienrealität

Dies ist die neue Medienrealität, die die Hamas in dem Propagandakrieg zu nutzen versteht. Dass Fotografen und Reporter in den Reihen der Hamas-Kämpfer das Bildmaterial über arrivierte Medien in die Welt und beinahe in Echtzeit hinausgejagt haben, ist der erste Medienskandal in einem Krieg, in dem sich die Grenzen über die Berichterstattung im Gazastreifen verwischen. Was ist die Wahrheit? Was ist „Fake“? Und wie weit gehen propalästinensische Demonstranten, wenn sie – wie neulich – das Gebäude der „New York Times“ stürmen?

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