Signa

Signa-Eigentümer greifen nach mehr Anteilen

Die Thailänder sind nicht nur am britischen Luxuskaufhaus beteiligt, sondern auch in Deutschland an der KaDeWe Group.
Die Thailänder sind nicht nur am britischen Luxuskaufhaus beteiligt, sondern auch in Deutschland an der KaDeWe Group.Bloomberg
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Der thailändische Miteigentümer will das britische Luxuskaufhaus von René Benko ganz übernehmen. Und auch weitere Signa-Anteile werden abgegeben.

Wien. Die Restrukturierung ist wohl schon im vollen Gange. Der Tiroler Immobilienkonzern Signa entledigt sich mehrerer Beteiligungen. So will die thailändische Central Group die Mehrheit an der britischen Luxuskaufhauskette Selfridges erwerben. Dies soll durch die Umwandlung eines Kredits in Eigenkapital erfolgen. Beide Unternehmen hatten vor zwei Jahren jeweils die Hälfte der Selfridges-Anteile für zusammen etwa vier Milliarden britische Pfund übernommen.

Die Signa und die Central Group sind in Deutschland zusammen auch an den Luxuswarenhäusern der KaDeWe Group beteiligt. Im Frühjahr verkaufte Signa seine Anteile am Berliner KaDeWe-Gebäude an die Thailänder.

Anteile an Markthallenbetreiber Eataly zurückgegeben

Das ist nicht die einzige Verschlankung der Immobiliengruppe des Tiroler Investors René Benko. Einem Bericht des „Handelsblatt“ zufolge hat Signa den 45-prozentigen Anteil an der deutschen Tochter des italienischen Markthallenbetreibers Eataly zurückgegeben. Signa sei ausgestiegen, die deutsche Gesellschaft gehöre nun zu 100 Prozent Eataly, bestätigte das italienische Unternehmen.

Für das Joint Venture mit der italienischen Feinkostkette hatte Signa zu Beginn im Oktober 2015 ambitionierte Pläne. Zusätzlich zum ersten Projekt, der Schrannenhalle in München, sollten bis 2021 mindestens fünf weitere Standorte in Deutschland, Österreich und der Schweiz eröffnet werden. Außerdem sollte geprüft werden, ob einzelne Elemente des Eataly-Konzepts in Galeria-Warenhäuser integriert werden könnten. Doch diese Pläne wurden nie umgesetzt, kein einziger weiterer Standort außer München wurde eröffnet.

Die Gesellschafter Eataly und Signa hatten über Jahre Millionen Euro in die defizitäre Schrannenhalle gesteckt, wie die im elektronischen Unternehmensregister veröffentlichten Bilanzen zeigen. Schon zum Start 2016 investierten die beiden Gesellschafter insgesamt 7,45 Millionen Euro Eigenkapital, später gab es zusätzliches Kapital „zum Ausgleich bilanzieller Überschuldung“, wie es im Jahresabschluss für 2018 heißt. Auch 2019 und 2021 und zuletzt 2022 musste weiteres Geld in Millionenhöhe zugeschossen werden.  

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