Comeback

Angriff auf Ärztekammer: Ex-Präsident Thomas Szekeres kehrt als Nothelfer zurück

Der neue Ehrenpräsident der Wiener Ärztekammer, Thomas Szekeres.
Der neue Ehrenpräsident der Wiener Ärztekammer, Thomas Szekeres.APA / Georg Hochmuth
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Der frühere Präsident der Wiener und der Österreichischen Ärztekammer wird als Ehrenpräsident dem derzeitigen Präsidenten, Johannes Steinhart, zur Seite stehen.

Der frühere Präsident der Wiener und Österreichischen Ärztekammer, Thomas Szekeres, der im vergangenen Jahr von Johannes Steinhart abgelöst wurde, kehrt als Ehrenpräsident zurück in die Wiener Kammer. In dieser Funktion wird der Labormediziner künftig Steinhart bei dessen Tätigkeiten unterstützten und ihm zur Seite stehen.

Szekeres stand der Ärztekammer zehn Jahre lang vor und hat beste Kontakte zur Stadt Wien und auch ins Gesundheitsministerium. Hintergrund ist eine Koalitionsumbildung in der Wiener Standesvertretung, die am Dienstagabend vonstattenging. Die Fraktionen „TSWien.at“ von Szekeres und die „Wahlgemeinschaft - Ärzte für Ärzte - Wiener Mittelbau“ unter der Führung des ehemaligen Vizepräsidenten, Gerald Gingold, die bisher beide in Opposition waren, sind nun ebenfalls Teil der regierenden Koalition. Zudem wurde Johannes Kastner als neuer Finanzreferent ins Präsidium gewählt.

„Antwort auf aktuelle Herausforderungen“

Diese Neustrukturierung ist der Kammer zufolge eine Antwort auf die aktuellen Herausforderungen im österreichischen Gesundheitswesen und die internen Konflikte, die zuletzt die Medien dominierten. Die früheren Differenzen, geprägt durch Medienkampagnen, rechtliche Auseinandersetzungen und Boykotte, sollen nun „durch einen gemeinsamen, sachlichen Ansatz“ ersetzt werden. Nach eineinhalb Jahren des Streits blicke die Ärztekammer für Wien nun „zuversichtlich in die Zukunft“. Die neu formierte Koalition rufe alle Ärztinnen und Ärzte auf, die neuen, konstruktiven Kräfte zu unterstützen. Denn nur gemeinsam könnten die Interessen der Ärzteschaft „wirkungsvoll vertreten und die notwendige Einigkeit demonstriert werden“.

Eine Geschlossenheit sei umso wichtiger, als zahlreiche Gesetzesvorhaben, die gegen die Interessen der Ärzteschaft stünden, in den vergangenen Wochen auf den Weg gebracht worden seien. Besonders dringend seien die Auswirkungen des heurigen Finanzausgleichs und Gehaltsverhandlungen im angestellten Bereich sowie Honorarverhandlungen bei den Kassenärzten, um die Inflation abzugelten.

Vertrauensverhältnis zwischen Steinhart und Szekeres

Bei den genannten internen Machtkämpfen gab es auch Misstrauensanträge gegen Präsident Johannes Steinhart. An diesen haben sich Szekeres und seine Liste nie beteiligt, sondern sich stattdessen für Neuwahlen ausgesprochen. In dieser Phase ist ein Vertrauensverhältnis zwischen Steinhart und Szekeres entstanden. Zuvor waren die beiden jahrelang Rivalen innerhalb der Ärztekammer.

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