„Es ist offensichtlich, dass hier etwas ganz schnell und ganz versteckt durchgebracht werden soll. Die Politik hat sehr verdeckt gearbeitet“, sagt Johannes Steinhart über die Gesundheitsreform, die im Zuge der Verhandlungen zum Finanzausgleich beschlossen werden soll. Bei der Ärztekammer selbst sieht er keine Schuld.
„Ich habe mich sehr stark dafür eingesetzt, eine klare Kante zu zeigen, um die Ärztekammer wieder ins Spiel und an den Verhandlungstisch zu bringen“, sagt Johannes Steinhart, Präsident der Wiener und der Österreichischen Ärztekammer. „Das war wichtig. Genauso wichtig ist es aber auch, Bereitschaft für Gespräche zu zeigen und sich nicht sinnlos in die eigenen Positionen einzugraben.“
Steinhart glaubt nach wie vor daran, dass eine Einigung mit der Regierung, die die Ärztekammer entmachten will, möglich ist, und die Aufkündigung des Gesamtvertrags abgewendet werden kann. „Ich bemühe mich, wir tun alles dafür“, sagt Steinhart. „Es braucht aber auch das Gegenüber dafür.“
Johannes Steinhart im Interview.
Die Presse: Würden Sie mir zustimmen, wenn ich sage, Sie führen im beruflichen Kontext gerade den Kampf Ihres Lebens?