Rund um den Black Friday schmeißen Onlinehändler mit Rabattaktionen um sich. Dabei drängen neue chinesische Anbieter in den Vordergrund: Temu und Shein setzen auf Spottpreise und aggressives Marketing. Dabei ist aber Vorsicht geboten.
November ist der uneingeschränkte Rabattmonat im Handel. Vor dem langsam anlaufenden Weihnachtsgeschäft, das der kommende Woche stattfindende Black Friday endgültig einläutet, liefern sich die großen Online-Verkaufsplattformen schon jetzt eine formidable Rabattschlacht. Einer aktuellen Befragung vom Linzer Institut für Handel und Marketing (Iham) zufolge wollen die Österreicherinnen und Österreicher rund um Black Friday etwa 50 Euro pro Kopf ausgeben – insgesamt entspricht das circa 450 Mio. Euro; ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr. Grund zum Jubeln ist das für den heimischen Einzelhandel dennoch nicht. Einerseits, weil die Margen durch zusätzliche Rabatte weiter unter Druck geraten. Andererseits, weil rund die Hälfte davon über internationale Onlineshops ins Ausland abfließt.
Im Gegensatz zum „Ursprungsland“ USA ist der Aktionsreigen rund um Black Friday in Österreich vor allem ein Onlineshopping-Phänomen. Der bisher uneingeschränkte Platzhirsch, Amazon, bekommt nun verstärkt ernstzunehmende Konkurrenz aus China. Mit ihrer aggressiven Preispolitik macht eine neue Garde chinesischer Unternehmen Jagd auf die etablierten westlichen Händler. Alibaba und Wish sind laut Marktdaten des Handelsverbands hierzulande bereits seit Jahren etabliert. Dazu kommen nun die beiden Onlinediskonter Temu und Shein, die sich seit einigen Monaten mit aggressivem Social-Media-Marketing und schreienden Billigangeboten auf den europäischen Markt stürzen.