Unterwegs

Hemden gefaltet rollen

Europaparlament in Straßburg
Europaparlament in StraßburgIMAGO/Roses Nicolas/ABACA
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Wir Korrespondenten reisen seltener, als man meinen möchte. Ein paar Tricks haben wir aber auf Lager.

Diese Glosse unterliegt, wie mir immer klarer scheint, einem fundamentalen Irrtum. Entgegen der landläufigen Meinung verbringen wir Korrespondenten im Allgemeinen, und ich als Berichterstatter in beziehungsweise aus Brüssel, unsere Zeit nicht damit, peripatetisch den Erdball zu umkreisen. Meine Arbeit ist stationär, wenn man von epi­sodischen Ausflügen zu den Plenarwochen des Europaparlaments in Straßburg und gelegentlichen Reisen in die Hauptstädte der jeweiligen EU-Präsidentschaftsländer ab­sieht. Anfang Oktober fand meine bisher letzte statt, und zwar ins bildschöne Granada, um dort dem informellen Europäischen Rat beizuwohnen.

Dieser Trip hat mir den kleinen, aber außerordentlich befriedigenden Triumph ermöglicht, von Mittwoch bis Samstag einzig mit einem kleinen Rucksack zu verreisen, in dem trotzdem frische Leibwäsche und ein neues Hemd für jeden Tag Platz fanden, sowie mein Laptop. Je inhumaner das Fliegen und die Benutzung von Flughäfen wird (und mit meinen Klagen darüber habe ich Sie hierorts wohl schon oft genug behelligt), desto größer ist mein Bestreben, dies mit leichtem Gepäck durchzustehen. Natürlich gelang mir dieses Kunststück nur, weil es im Herbst in Andalusien generell sehr warm ist, und Granada von Regenschauern verschont blieb (was freilich eher eine schlechte Nachricht für die Landwirte in Südspanien ist). Einen Tipp fürs ökonomische Packen kann ich hier jedenfalls deponieren: Hemden gefaltet rollen – und dann im Hotelzimmer rasch auf Kleiderbügel hängen, damit sie sich entknittern.

oliver.grimm@diepresse.com

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