Gartenkralle

Experiment: Moos im Glas

Das Weißmoos fühlt sich im Glaswürfel wohl.
Das Weißmoos fühlt sich im Glaswürfel wohl.Ute Woltron
  • Drucken

Moose, diese faszinierenden Pflanzen ohne Wurzeln, brauchen besondere Pflege.

Da wir heute bei den eher absurden Beschäftigungen von winters gelangweilten Gartenmenschen sind, darf ich auch über die Experimentreihe in Sachen Moos im Glas berichten. Moose sind so interessant und geheimnisvoll wie Pilze, und sie sind fast überall zu finden, wenn man einmal einen Blick für die grünen Samtpölsterchen entwickelt hat.

Eine sanfte Sprühdusche alle paar Wochen

Das oben abgebildete Weißmoos gedeiht nun bereits seit drei Jahren in einem Glaswürfel von je 25 Zentimetern Seitenlänge. Zu Beginn maß der runde Polster rund acht Zentimeter im Durchmesser. Offensichtlich fühlt sich die Pflanze wohl und beginnt nun, den Stein zu überwältigen.

Der Deckel des Würfels ist ebenfalls aus Glas, er hält die Luftfeuchte drinnen, hat aber zwei Millimeter hohe Distanzhalter, um einen geringen Luftaustausch zu gewährleisten. Moose bilden keine Wurzeln, sie nehmen die Nährstoffe, vereinfacht dargestellt, über die Zellen auf, über Regenwasser, auch über die Luft. Deshalb bekommen meine Moose unter Glas alle paar Wochen eine sanfte Sprühdusche mit zimmerwarmem Regenwasser aus der Tonne. Sie stehen hell, aber nie in der Sonne.

Etwa 16.000 Moosarten sind bekannt, und sie können sehr unterschiedlich aussehen. Das Federmoos beispielsweise wird recht groß und seinem Namen gerecht, es bildet reizende Federbüschelchen, ist aber recht schwierig zu ziehen, weil es im Gegensatz zu anderen Moosen nie austrocknen darf.

Viele Moosarten stehen auf der Roten Liste

Auch das sehr häufige Brunnenlebermoos, ein an sich recht robuster Geselle mit muscheligem Aussehen, ist kein einfacher Fall. Es mag es wiederum nicht zu feucht. Leider kann folgende schlechte Nachricht nicht vorenthalten werden: Viel zu viele Moosarten stehen auch in Österreich auf der Roten Liste, sind stark gefährdet oder bereits vom Aussterben bedroht. Also: Nur häufige Moose und nur kleinste Mengen ernten und beobachten.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.