Chat GPT

Überraschende Wende: Sam Altman wird wieder CEO von Open AI

Getty Images / Justin Sullivan
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Und plötzlich ist wieder alles beim Alten. Nach fünf turbulenten Tagen kehrt Sam Altman wieder zurück zu Open AI; inklusive neuem Verwaltungsrat.

OpenAI und Sam Altman haben eine Einigung erzielt. Vom Ex-Chef zum Neo-Alt-Chef in nur fünf Tagen. Das ist Rekord. Zu verdanken hat er das den 700 Mitarbeitern, die gedroht haben, zu Microsoft zu wechseln. 

Bei Open AI sollte in den kommenden Tagen Ruhe einkehren. Der personelle Wirbelsturm, der das Unternehmen durchgeschüttelt hat, ist weitergezogen. Beim Chat-GPT-Startup geht es nun darum, die Schäden zu beseitigen und von denen gibt es viele. Doch Vorrang hat nun die Bestellung eines neuen Verwaltungsrats. Geeinigt hat man sich demnach auf Bret Taylor, der künftig die Leitung übernehmen soll. Ebenfalls neu sind Larry Summers und Adam D‘Angelo. An den Details werde noch gearbeitet, heißt es in einem kurzen Statement auf X. Auch Sam Altman hat sich auf der Plattform bereits gemeldet.

700 Mitarbeiter (von 770) haben sich in einem Brief an den Verwaltungsrat für die Rückkehr Altmans stark gemacht. Sie drohten sogar mit Kündigung und dem Wechsel zu Microsoft, sollte dieser Forderung nicht nachgekommen werden. Was das endgültige Aus für Open AI bedeutet hätte. 

Greg Brockmann, jener Entwickler, der kurzum mit Altman das Unternehmen verließ, meldete sich ebenfalls bereits zu Wort. Er zeigt sich zuversichtlich, dass Open AI nach diesem Scharmützel „stärker zurückkommen“ werde. 

Fest steht: Sam Altman kehrt definitiv gestärkt zurück. Unklar bleibt, wie es um Chef-Entwickler und Mitgründer Ilya Sutskever bestellt ist. Er bereut den Rausschmiss Altmans, für den er selbst als Strippenzieher gilt. Die Turbulenzen der letzten Tage haben ebenfalls dazu geführt, dass nicht nur die Mitarbeiter aktiv wurden. Auch die Investoren haben ihre rechtlichen Möglichkeiten abgewogen. Auch hier wurde schnell klar: die Meinungen über die Zukunft von Open AI gehen weit auseinander. Uneinigkeit herrscht darüber, wie die potenziell bahnbrechende Technologie sicher entwickelt werden kann.

Da es sich um eine Non-Profit-Organisation handelt, sind die einzigen Personen, die den derzeitigen Vorstand von OpenAI zum Rücktritt oder zu Veränderungen zwingen könnten, Richter oder Generalstaatsanwälte, sagte Alexander Reid, ein Anwalt bei BakerHostetler, der gemeinnützige Organisationen berät. Generalstaatsanwälte beaufsichtigen und untersuchen gemeinnützige Organisationen und haben einen großen Spielraum, um Reformen anzustreben.

„Selbst wenn sie nicht vor Gericht gehen, führt ihre bloße Anwesenheit in der Regel zu Ergebnissen“, sagte er. Die Generalstaatsanwälte können alles veranlassen, von Änderungen in der Führung bis hin zur vollständigen Schließung einer Organisation, in der Regel nachdem sie Betrug oder illegale Interessenkonflikte festgestellt haben.

Non-Profit-Organisationen „meist gut darin, sich selbst zu kontrollieren“

Hershey Co sei ein Beispiel dafür. Der Trust, der den Süßwarenhersteller kontrolliert, erklärte sich 2016 bereit, bestimmte Vorstandsmitglieder zu ersetzen, nachdem der Generalstaatsanwalt von Pennsylvania die Ausgaben des Trusts in Frage gestellt hatte. Darryll Jones, Juraprofessor an der Florida A&M University, sagte, die US-Steuerbehörde sei eine weitere Quelle der Rechenschaftspflicht. „Es gibt eine ganze Reihe von Studien, die belegen, dass die Durchsetzung der Vorschriften für gemeinnützige Organisationen sehr mangelhaft ist, aber im Großen und Ganzen sind gemeinnützige Organisationen ziemlich gut darin, sich selbst zu kontrollieren, wenn auch nur, um einen Skandal zu vermeiden, der sich auf die Spenden auswirken würde“, sagte er.

Der gewinnorientierte Zweig von OpenAI steht unter der vollen Kontrolle einer gemeinnützigen Organisation, eine Vereinbarung, die verhindern sollte, dass Entscheidungen über eine potenziell mächtige Technologie von der Gier eines Unternehmens beeinflusst werden. (bagre)

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