Wien

Schönbrunn: Aus für den Weihnachtsmarkt – in dieser Form

Das Schloss Schönbrunn schreibt den Weihnachts- und Ostermarkt im Ehrenhof neu aus, der bisherige Veranstalter MTS kommt nicht mehr zum Zug.
Das Schloss Schönbrunn schreibt den Weihnachts- und Ostermarkt im Ehrenhof neu aus, der bisherige Veranstalter MTS kommt nicht mehr zum Zug. © www.weihnachtsmarkt.co.at/FotoFally
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Das Schloss Schönbrunn trennt sich nach 30 Jahren von den bisherigen Organisatoren des Weihnachts- und Ostermarkts im Ehrenhof vor dem Schloss. Ab dem Advent 2024 soll ein neuer Betreiber den Markt ausrichten, die Ausschreibung ist im Gange. Der Markt soll künftig mehr Erlebnisangebote für Familien bieten.

Einen der beliebtesten Weihnachtsmärkte Wiens wird es in der bekannten Form in dieser Adventzeit zum letzten Mal geben: Denn die Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft hat nach 30 Jahren auf die Verlängerung des Vertrags mit der langjährigen Organisatorin verzichtet – und den Betrieb des Weihnachtsmarktes neu ausgeschrieben.

Gabriela Schmidle, die mit ihrem Unternehmen MTS – Marketing Tourismus Synergie Wien den Markt vor dem Schloss vor 30 Jahren quasi erfunden hat, bestätigt entsprechende Gerüchte im Gespräch mit der „Presse“: „Ja, unser Vertrag wurde leider nicht verlängert“, sagt Schmidle. „Uns hat das sehr überrascht, weil das Projekt sehr erfolgreich ist und sehr gut angenommen wird.“ Der Kultur- und Weihnachtsmarkt Schönbrunn (so der offizielle Name) ist zweifellos einer der am meisten besuchten Adventmärkte der Stadt und auch ein beliebter Touristenmagnet.

Neues Konzept mit mehr Angebot für Familien

Bei der Neuausschreibung hat sich Schmidle auch erneut beworben. „Wir sind aber schon in der ersten Runde ausgeschieden.“ Derzeit geht die Ausschreibung ins Finale: Wer ab 2024 den Weihnachtsmarkt (und auch den Ostermarkt) ausrichten wird, soll vermutlich Ende des Jahres feststehen.

Die Schloss Schönbrunn Kultur- und -Betriebsgesellschaft führt als einen Mitgrund für die Neuausschreibung eine „allgemeine Empfehlung des Rechnungshofs“ an, derzufolge man derartige Vergaben „in regelmäßig wiederkehrenden Abständen“ neu ausschreiben solle, „um die Preisangemessenheit in einem kompetitiven Wettbewerb zu bestätigen“. Daher habe man den Pachtvertrag mit MTS, der immer für jeweils fünf Jahre galt, nicht wieder verlängert – sondern eben neu ausgeschrieben.

Mehr Kinderprogramm: Gäste sollen länger bleiben

Der neue „Konzessionär“ (sprich Organisator) werde „neben dem eigentlichen Betrieb des Weihnachts- und Ostermarkts auch zur Veranstaltung eines künstlerischen Rahmenprogramms sowie eines Kinderprogramms verpflichtet sein“, heißt es aus dem Schloss Schönbrunn gegenüber der „Presse“. Man erwarte „den Ausbau der Erlebnisangebote speziell für Kinder und Familien“. Das solle die Gäste auch zum „längeren Verweilen“ animieren.

Für die bisherige Organisatorin Schmidle und ihr Team ist es daher der letzte Weihnachtsmarkt vor dem Schloss, im nächsten Jahr wird man auch ein letztes Mal den Ostermarkt ausrichten. „Dann löse ich meine Firma auf. Schönbrunn war das Hauptprojekt, vom dem ich lebe.“

Leid tut es ihr auch für die Austellerinnen und Aussteller, deren Zukunft nun ungewiss ist. Viele seien in Sorge, dass sie unter einem neuen Organisator mit neuem Konzept nicht mehr dabei sind. Viele Standbetreiber sind seit 20 Jahren dabei, sieben sogar schon von Beginn an.

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