Götter, Physik und eine brüchige Wirklichkeit. John Banville zieht im Roman „Singularitäten“ die Fäden aus seinen bisherigen Büchern zusammen. Ein literarisches Verwirrspiel.
Der Titel von John Banvilles zwanzigstem Roman, „Singularitäten“, klingt geheimnisvoll und nüchtern zugleich. Singularität kann ebenso das Individuelle und Sonderbare meinen wie – in der Physik – einen Punkt in der Raumzeit, an dem Dichte und Raumkrümmung unendlich groß sind, etwa der Zustand vor dem Urknall, nachdem das Universum zu expandieren begann. Die Physik ist grundsätzlich ein guter Schlüssel, um sich diesem Text zu nähern, denn Banville vereint hier ganz ohne Umschweife Figuren, Ideen und Motive aus seinen früheren Romanen zu einer Art „Theorie von allem“. Also herzlich willkommen im Banville-Universum! Doch Vorsicht, dieses Universum ist ganz schön instabil.