Digitales Amt

Jetzt ist die Zeit gekommen: Adieu, Handysignatur!

Ein Umzug ist stressig genug. Fürs Ummelden muss man jetzt immerhin nicht mehr zum Magistrat. Es reicht der Griff zum Handy.
Ein Umzug ist stressig genug. Fürs Ummelden muss man jetzt immerhin nicht mehr zum Magistrat. Es reicht der Griff zum Handy. APA/AFP/Sergey Bobok
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Heute, am 5. Dezember ist tatsächlich Schluss mit der Handysignatur. Sie wird abgelöst von den Apps ID Austria und eAusweise. Österreichs Weg zum digitalen Amt; eine Anleitung.

Volksbegehren unterschreiben, in die Gesundheitsakte Elga einsteigen und der Einstieg in Finanz-Online. Die Handysignatur war seit 2009 der sichere Einstieg in die digitale Behördenwelt. Doch damit ist nach 14 Jahren nun am 5. Dezember Schluss. Die ID Austria folgt ihr nach. Zeit umzusteigen.

Wozu brauche ich die ID Austria? Mit der App (kostenlos für iOS und Android) können zahlreiche Behördenwege in Österreich direkt vom Handy aus erledigt werden. Dazu zählen unter anderem Änderungen im Zentralen Melderegister (ZMR) nach einem Umzug. Es können aber auch weiterhin wie bei der Handy­signatur schon üblich, Dokumente signiert werden. Neu ist, dass die Wahlkarte direkt über ID Austria geordert werden kann und auch der Reisepass kann als digitale Version abgelegt werden. Zusätzlich gibt es auch die App eAusweise. Hier wird schrittweise jedes behördliche Dokument als Digitalkopie hinterlegt werden können. Aktuell sind es der Führerschein und der Schülerausweis; weitere sollen folgen. Derzeit ist die App nur in Österreich gültig, ab 2026 wird es möglich sein, die App bei Kontrollen oder Grenzübertritten in der gesamten EU zu nutzen.

Ein Smartphone, das entweder einen Fingerabdruck-Sensor oder Gesichtsentsperrung bietet, sind dafür Voraussetzung. Immerhin geht es um sensible personenbezogene Daten und es herrschen strenge Datenschutzrichtlinien, um einem Missbrauch vorzubeugen. Oder im Fall eines Diebstahls ebenfalls keinen Identitätsdiebstahl befürchten zu müssen.

Viele Wege führen zur ID Austria

Bis zum 5. Dezember lässt sich die Handysignatur wie gewohnt nutzen. Doch ein früherer Umstieg ist zu empfehlen. Es besteht immer die Gefahr, dass es just am letzten Tag zu Serverproblemen kommt. Für all jene, die über Finanz-Online ihre Handysignatur eingerichtet haben, ist der Umstieg auf die Basisversion einfach. Die App auf das Handy installieren, mit der bestehenden Handy­signatur bestätigen, fertig. Wer nun aber auch die eAusweise auf dem Gerät haben möchte, muss dafür zu einer Registrierungsstelle. Das gilt auch für all jene, die ihre Handysignatur über die Post oder A1 eingerichtet haben. Auf oesterreich.gv.at/id-austria/regierungsbehoerden kann man sich die nächste Stelle aussuchen, wo man sich auch gleich online einen Termin ausmachen kann. Mithaben sollte man an diesem Tag dann einen Lichtbildausweis; idealerweise den Reisepass oder Personalausweis. Dann natürlich auch noch das Handy auf dem die Apps installiert sind und ein aktuelles Reisepassfoto. Im Gegenzug erhält man dann einen Freischaltcode und zusätzlich auch einen Widerrufscode. Zuhause kann dann die Einrichtung abgeschlossen werden. Allzu leicht machen es einem die österreichischen Behörden aber dann doch nicht. Denn um schlussendlich die Apps nutzen zu können, wird ein zweites internetfähiges Gerät (der Computer oder das Smartphone des Partners) benötigt.

1,5 Millionen Österreicher sind bereits umgestiegen. Doch nicht alle davon haben auch bereits die Vollversion. Damit fehlt noch knapp die Hälfte jener, die bereits die Handysignatur haben. Der Umstieg auf die Vollversion ist nicht so einfach wie die Installation jeder anderen App. Doch Sicherheit geht vor. Immerhin sollen 400 Stellen und deren Mitarbeiter bei einem reibungslosen Umstieg helfen.

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