Interview

Caroline Peters: „Jeder ist gerade Extremist“

Caroline Peters kehrt nach einer Auszeit 2024 ins Burgtheater-Ensemble zurück. Im Kino ist sie ab Donnerstag wieder zu sehen: In der Komödie „Wie kommen wir da wieder raus?“.
Caroline Peters kehrt nach einer Auszeit 2024 ins Burgtheater-Ensemble zurück. Im Kino ist sie ab Donnerstag wieder zu sehen: In der Komödie „Wie kommen wir da wieder raus?“.Mona Film
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„Konsens ist uncool“, meint die Schauspielerin über das gesellschaftliche Klima – das sich in ihrem neuen Film „Wie kommen wir da wieder raus?“ amüsant zuspitzt. Ein Gespräch über „grässliche“ Mutterrollen und ihre Rückkehr ans Burgtheater.

Die Presse: Wie nachhaltig wird heuer Ihr Weihnachtsfest?

Caroline Peters: Wir haben zum Beispiel keinen Baum. Was mir sehr schwerfällt, aber mich haben alle Beteiligten davon überzeugt, dass ein Baum eigentlich total schlimm ist. Man fährt dann ja weg und ist gar nicht zu Hause, und das kann man doch dem Baum nicht antun! (lacht)

Nachhaltigkeit ist nur eines der Themen, die in Ihrem neuen Film „Wie kommen wir da wieder raus?“ das Weihnachtsfest einer Patchworkfamilie eskalieren lassen. Ist Harmonie zu Weihnachten überhaupt noch möglich?

Ein harmonisches Weihnachtsfest ist wie „White Christmas“, das gibt es nur als Mythos. Jetzt ist der innerfamiliäre Stress noch erweitert durch Themen, die außerhalb der Familie liegen. Erst die Pandemie, dann die Inflation, der Krieg in der Ukraine, in Israel ... Mein Empfinden ist: Kompromisse zu machen finden im Moment alle völlig unattraktiv. Das macht einfach niemand. Jeder ist gerade Extremist. Konsens ist uncool.

Woran liegt das, glauben Sie?

Ich glaube, dass sich alle Menschen im Moment in existenzieller Zukunftsangst befinden. Das Stresslevel ist so hoch. Ich begegne kaum noch Menschen, die nicht gestresst sind. Dadurch ist auf einmal so eine extremistische Luft da.

Es ist offenbar keine Tugend mehr, über den eigenen Horizont hinauszuwachsen.

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