Adlerholz, Guajakholz, Sandelholz: Je kälter es wird, desto eher setzen Parfummarken auf kostbare Hölzer.
Man kennt die Duftweisheit: Je kälter es wird, desto eher werfen Parfummarken ihre Öfen an – und füttern sie mit kostbaren Hölzern. So etwa das Maison Guerlain, wo man die erfolgreiche „Aqua Allegoria“-Linie neuerdings um „Forte“-Varianten ergänzt. So hat Delphine Jelk mit „Oud Yuzu“ eine originelle Kombination aus mittelöstlichem Adlerholz und fernöstlicher Yuzu-Zitrusnote geschaffen. Im Anfangsakkord ist das süßliche Yuzu noch nah an der gewohnten Aqua-Allegoria-Duftidentität, dann setzt das schwerere Oud ein: Ideal für alle, die das schwere Edelholz in einer weniger intensiven Form genießen möchten.
Den einen oder anderen Holzscheit hat auch die Pariser Nischenmarke Memo im Gepäck, wenn sie sich mit „Inverness“ gen Schottland aufmacht: Das Memo-Storytelling sieht vor, mit Düften Reisen nachzuerzählen, und hier hängt im Norden der britischen Insel eine ordentlichen Rauchwolke am Himmel. Während man bei Chanel mit „Paris – Édimbourg“ mit vielen grünen Noten und Moos arbeitet, ist hier etwa Guajakholz im Einsatz: Man kennt die Note aus herben Kräuterlikören und Rauchmischungen – hüstel, hüstel (aber sehr gut!).
Warm ums Herz wird vielen „Fragranistas“, wenn es Neues von Byredo gibt: Kreativdirektor Ben Gorham gibt mit „Animalique“ für die Feiertage eine animalische und durchaus inhaltsreiche Linie vor. Hier soll es um das Tier im Menschen gehen, die wilde Seite und Urinstinkte, geweckt von Bergamotte (ja, wieder Zitrus), dann aber auch Tabak und Sandelholz. Genau das Richtige, um eine Duftspur auf diversen Adventpartys zu hinterlassen.