Nahost

Israels Dilemma mit der Feuerpause

Trauer in Israel. Die Forderung nach einer Freilassung des zehmonatigen Kfir Bibas war vergebens.
Trauer in Israel. Die Forderung nach einer Freilassung des zehmonatigen Kfir Bibas war vergebens.Reuters
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CIA und Mossad verhandelten in Katar über Fortdauer der Waffenruhe. Die USA machten Druck. Doch Israel stand unter Schock nach Nachricht von Tod eines nach Gaza entführten Babys.

Ein derartiges diplomatisches Malheur ist Frank-Walter Steinmeier in seiner langen Karriere als Kanzleramtschef, Außenminister, SPD-Kanzlerkandidat und Bundespräsident auch noch selten widerfahren. Der deutsche Staatschef war bei seiner Tour durch den Nahen Osten am Mittwoch auf dem Flughafen in Doha in Katar gelandet, und es war außer dem deutschen Botschafter niemand da, um ihn zu empfangen. Das Protokoll des Emirats am Persischen Golf ließ eine halbe Stunde auf sich warten, während Steinmeier von der Flughafentür Ausschau nach dem Empfangskomitee hielt.

Doch die Kataris hatten eine gute Entschuldigung für den Affront parat. Die Nahost-Diplomatie hält Katar in seiner Doppelrolle als Exil für die Hamas-Führer wie als Vermittler zwischen Israel und der Terrororganisation seit mehr als sieben Wochen auf Trab. Insbesondere an einem Tag, an dem neuerlich der Countdown für ein Ende der Feuerpause im Gazastreifen lief. Nach seinem Besuch in Israel, wo er an der Seite seines Kollegen Jitzhak Herzog die Orte des Massakers im Süden des Landes in Augenschein genommen hatte, plädierte auch Steinmeier bei Scheich Tamim bin Hamad Al Thani für eine Verlängerung der Feuerpause, die die Chance für eine weitere Freilassung von Geiseln bot.

Der Deal von Doha

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