100. Geburtstag 

Die Callas bot uns das absolute Musiktheater

Maria Callas dankt für den Applaus in der Chicago Civic Opera, 1958.
Maria Callas dankt für den Applaus in der Chicago Civic Opera, 1958.Imago
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Ihre Biografie war überfrachtet von Skandalgeschichten. Zur „Primadonna assoluta“ wurde Maria Callas durch die Verbindung ihrer Stimme mit überwältigender Darstellungskunst – wovon es erstaunlich wenig Dokumente gibt.

Ja, sie hat den italienischen Staatspräsidenten sitzen lassen. Ja, sie hat mit den Intendanten der wichtigsten Opernhäuser Kriege ausgefochten. Ja, sie glaubte, im griechischen Reeder Aristoteles Onassis ihren Lebensmenschen gefunden zu haben, der dann aber doch Jackie Kennedy heiratete. Ja, sie war früh ausgebrannt und konnte nie wieder an ihre großen Erfolge anschließen.

Aber … Ihr Name ist das Synonym für überwältigende musiktheatralische Gesangskunst: die Callas. Opernpaparazzi, Kulturjournalisten jagen dem Nimbus der „Primadonna assoluta“ bis heute nach – und können rund um ihren 100. Geburtstag, den 2. Dezember, nicht einmal zum Grab der Diva pilgern, denn ihre Asche wurde über der ­Ägäis verstreut. Vielleicht. Nicht einmal das ist gewiss. Das Leben der Callas ist überfrachtet von Skandal- und Chronikgeschichten, geschrieben von Journalisten, Angehörigen, Freunden, erst recht von Feinden, und immer – oft lustvoll – angewiesen auf höchst unsichere Quellen. Das jüngste Buch, von Eva Gesine Bauer bei C. H. Beck veröffentlicht, fasst getreulich zusammen, was sich finden ließ. Auch nachdem offenbar sorgfältig die Spreu vom Weizen getrennt wurde, liest es sich wie eine Chronique scandaleuse. Die wie vielte? Mehr ist wohl nicht zu machen. 

Nur „Tosca“ als optisches Zeugnis

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