Der Mediator

Klimagipfel: In Dubai wird recht viel heiße Luft erzeugt

Staatschefs unter Palmen: Der 28. Klimagipfel in Dubai läuft noch bis 12. Dezember.
Staatschefs unter Palmen: Der 28. Klimagipfel in Dubai läuft noch bis 12. Dezember. Imago/Beata Zawrzel
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Die Weltklimakonferenz am Persischen Golf schlägt alle Rekorde. Bis zu 80.000 Teilnehmer werden erwartet. Die bisherigen Ergebnisse bei dem Massentreffen im Luxusemirat sehen im Vergleich zu den Versprechungen eher bescheiden aus.

Wer erinnert sich noch an die Versprechen der ersten UN-Klimakonferenz (COP1) 1995 in Berlin? Die dringlichen Maßnahmen, die Politiker, Experten, NGOs und andere Lobbyisten damals initiierten, um eine bedrohliche Erderwärmung zu vermeiden, wurden nicht wirklich umgesetzt. Selbst minimale Ziele bei der Verringerung der Emission von Treibhausgasen wurden weit verfehlt. Aber in einem Punkt sind die 27 Konferenzen, die es mittlerweile gegeben hat, eine Erfolgsgeschichte: Weltklimawandelsorge hat sich zur tollen Wachstumsbranche entwickelt. Inzwischen herrscht Universalkatastrophenangst.

1995 nahmen 2044 Personen an der Konferenz teil. Bei dem 28. Treffen in Dubai werden bis zu 80.000 Teilnehmer erwartet. Im Vorjahr in Ägypten waren es 50.000, in Glasgow zuvor 40.000. Jedes Jahr ein Klimarekord. Die Flugmeilen und der Ausstoß, den dieser Jetset verursacht hat, ergeben Stratosphären voller heißer Luft.

Die Wüstenstaaten sind Emissions-Spitzenreiter

Klug ist die Wahl des Orts dieses Jahr. Wo, wenn nicht in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), die den Stoff en gros verkaufen, aus dem die Albtraumhitze kommt, kann man die Dringlichkeit des Problems so klar erkennen? Bei den Emissionen von Kohlenstoffdioxid sind die VAE in der Spitzengruppe; 21,8 Tonnen pro Kopf im Jahr, knapp vor Saudiarabien mit 18,7. Nur Katar hat noch mehr verblasen: 35,6. In den USA waren es 14,9, in Indien 1,9, in Österreich 7,2 – knapp hinter China mit 8 Tonnen. Mit seinen 1,4 Milliarden Menschen produziert es fast 31 Prozent des globalen Ausstoßes, liegt also weit vor den USA (14%), Indien (7,3%) und Russland (4,7%).

Was die UNO demnächst zu COP28 feierlich verlautbaren wird, kann man getrost verraten: Wir müssen alle wieder ein bisschen brav sein. Aus dem Diplomatischen übersetzt heißt das: Der Globale Westen soll gefälligst zahlen, selbst für all das, was vor allem auch der Globale Osten im Globalen Süden anrichtet. Lassen wir aber den elenden Eurozentrismus. Was sagen Medien ferner Riesen zum Großevent?

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