COP28:

120 Staaten für Verdreifachung von Energie aus Erneuerbaren

„Ich rufe alle Staaten dazu auf, so schnell wie möglich an Bord zu kommen“: Sultan Ahmed Al Jaber, der Präsident der Weltklimakonferenz aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
„Ich rufe alle Staaten dazu auf, so schnell wie möglich an Bord zu kommen“: Sultan Ahmed Al Jaber, der Präsident der Weltklimakonferenz aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.APA / AFP / Karim Sahib
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Ziel ist auch, die Energieeffizienz zu verdoppeln. Strittig ist hingegen, ob sich die Staaten im Rahmen der Weltklimakonferenz auf einen weltweiten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas einigen können.

Auf der Weltklimakonferenz unterstützen bereits fast 120 Staaten das Ziel, die Energieerzeugung aus Erneuerbaren bis 2030 zu verdreifachen. „Ich rufe alle Staaten dazu auf, so schnell wie möglich an Bord zu kommen“, sagte der Präsident der Weltklimakonferenz aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Sultan Ahmed Al Jaber, am Samstag in Dubai. Knapp 120 Staaten hätten bereits unterschrieben.

Neben dem Erneuerbaren-Ziel setzen sich die fast 120 Länder - darunter die EU-Staaten - dafür ein, bis zum Jahr 2030 die Rate der Energieeffizienz von rund zwei Prozent auf mehr als vier Prozent zu steigern. Das bedeutet, dass zur Produktion von Gütern oder Leistungen weniger Energie notwendig werden soll.

Greenpeace fordert Aufnahme in Verhandlungspapier

„Das Versprechen von über 100 Ländern, den Ausbau von erneuerbaren Energien wie Sonne, Wind und Wasser voranzutreiben und gleichzeitig Energie sparsam zu nutzen, ist zu begrüßen“, reagierte Greenpeace Österreich. Gleichzeitig müsse diese Entscheidung Eingang in das Verhandlungspapier finden, gepaart mit einem Bekenntnis zum Ausstieg aus fossilen Energien. „Nur dann kann die Klimakonferenz in Dubai ein Erfolg werden“, meinte Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace.

Strittig ist dagegen, ob sich die Staaten im Rahmen der Weltklimakonferenz auf einen weltweiten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas einigen können. Der Gastgeber Al Jaber warb für eine Erklärung, der sich 50 Öl- und Gaskonzerne angeschlossen haben, die nach eigenen Angaben ihre eigenen Aktivitäten bis spätestens 2050 klimaneutral gestalten wollen. Germanwatch bezeichnete dies als „Greenwashing in Reinform“. Die Erklärung lasse die Emissionen der Lieferketten völlig außer Acht, obwohl diese 80 bis 90 Prozent der gesamten Emissionen ausmachten. Kritik an der so genannten Dekarbonisierungs-Charta kam auch von Greenpeace Österreich. „Das Letzte, was die Welt braucht, ist ein weiteres leeres Versprechen der Öl- und Gasindustrie sich zu bessern. Stattdessen müssen die Regierungen die fossile Industrie in die Schranken weisen. Dazu braucht es ein Bekenntnis zum Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas in Dubai sowie ein Verbot von weiteren fossilen Bohrungen in Österreich“, meinte die Klima- und Energieexpertin Duregger. (APA/dpa)

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