Philharmoniker

Musiker mit Leib und Seele: Franz Bartolomey

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Zum Tod des langjährigen Solo-Cellisten der Wiener Philharmoniker, der unerwartet mit 76 Jahren starb..

Franz Bartolomey, der langjährige Solo-Cellist der Wiener Philharmoniker, ist am 1. Dezember völlig überraschend gestorben. „Sein musikalisches Wirken im Orchester wie auch in der Kammermusik hat das Kulturleben Wiens maßgeblich bereichert,“ meinte Orchestervorstand Daniel Froschauer. Bartolomey war sozusagen geborener Philharmoniker. Sein Großvater František stammte aus Prag und war noch vom Komponisten-Direktor Gustav Mahler als Klarinettist an die Wiener Hofoper engagiert worden. Dessen Sohn Franz (II.) war ab 1938 philharmonischer Geiger, dessen beide Söhne, Ernst und Franz, ebenso eine Karriere im Orchester einschlugen.

Franz III., Jahrgang 1946, seit 1967 im Staatsopernorchester, fungierte von 1973 bis 2012 als philharmonischer Solocellist, war aber mit Leidenschaft auch Kammermusiker, unter anderem war er Mitbegründer des Küchl-Quartetts. Höhepunkte seiner Orchester-Laufbahn bildeten die großen Soli in Opern wie „Tosca“ oder „Die Frau ohne Schatten“ (etwa in der Premiere von 1999). Als Krönung empfand er die Auftritte als Solist im philharmonischen Verband – so eetwa in der Aufnahme von Richard Strauss‘ „Don Quixote“ unter André Previn, mit dem ihn eine Künstlerfreundschaft verband.

Musikerdynastie in 4. Generation

Der leidenschaftliche Sammler Bartolomey hat auch alles zusammengetragen, um die bewegte Geschichte seiner Musikerfamilie zu erzählen. Zum Buch „Was zählt, ist der Augenblick“ (Amalthea) schrieb Christian Thielemann das Vorwort. Philharmoniker war Bartolomey mit Leib und Seele. Die Tradition der Auftritte in der Hofmusikkapelle hielt er hoch. Das Ende seiner Orchesterkarriere hat er nicht leicht genommen, musizierte aber weiterhin solistisch und als Kammermusiker. Tolz verfolgte er die Cellisten-Karriere seines Sohnes Matthias, der im Duo mit Klemens Bittmann die Geschichte der Bartolomeys kreativ weiterschreibt. (sin)

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