Die Wrestlerinnen Sophie Veigl und Selina Nowak nehmen sich gegenseitig mit den Accessoires der Saison in den Schwitzkasten und sprechen dabei über ihre Bühnenpersonas und den Reiz der österreichischen Wrestlingszene.
Man kennt das schummrige Gewölbe im Keller des Gürtellokals Weberknecht vielleicht von klebrigen 90er-Partys, als die Luft hier unten so schwül wurde, dass es beinahe von der Decke tropfte. Und auch an jenem Samstagnachmittag im November ist viel los, der Raum ist bummvoll, ein paar Spätangekommene versuchen noch vom Treppenhaus hinein auf die Bühne zu sehen. Diesmal wird aber nicht getanzt, es wird gerungen. Einmal im Monat findet hier Underground-Wrestling statt, also inszenierte Schaukämpfe ohne Ring. Im Publikum sitzen vornehmlich Studierende, Frauen wie Männer, aber auch ein wenig alteingesessenes Gürtelstammpublikum. Ein Massenspektakel wie zu Zeiten des legendären Heumarktcatchens ist das Wrestling schon lang nicht mehr. In der Nachkriegszeit und bis in die späten Neunzigerjahre strömten Wiener und Wienerinnen aufs Areal des Wiener Eislaufvereins und ließen sich von Ringern wie Georg „Schurl“ Blemenschütz oder „Big Otto“ Wanz begeistern. Langsam ließ das Interesse aber nach, bis die Veranstaltungen ganz ein.
gestellt wurden.