Skimode

Street-Art für die Alpen

Joshua Vides war einst Graffiti-Sprayer, heute veredelt er Markenware zu von Comics inspirierten Unikaten. 
Joshua Vides war einst Graffiti-Sprayer, heute veredelt er Markenware zu von Comics inspirierten Unikaten. Colmar
  • Drucken

Joshua Vides lässt Schuhe und Autos aussehen, als kämen sie direkt aus einem Comic. Nun hat sich der ehemalige Graffiti-Künstler aus Kalifornien gedanklich in die Berge begeben.

Seltsame Dinge passieren mit alltäglichen Objekten, wenn er mit ihnen seine Fantasie spielen lässt, schreibt die „Los Angeles Times“ über Joshua Vides. „Etwas Metaphysisches, beinahe Magisches.“ Begonnen hatte alles 2018 mit einem Schuh: Ein Nike Air Force hat den kalifornischen Künstler gerettet. Das Streetwear-Label, das der ehemalige Graffiti-Sprayer aufgebaut hatte, war in Zeiten des Onlinehandels ins Straucheln geraten; Vides hatte zwei kleine Kinder zu ernähren und wurde depressiv, aber auch kreativ.

Er begann, Sneaker umzugestalten. Wenig später postete er ein Bild von besagtem Nike-Modell auf Instagram: Der weiße dreidimensionale Schuh sah darauf aus wie eine schnelle Schwarz-Weiß-Zeichnung und ging viral. „Die nächsten sechs Monate“, sagt Vides, „hatte ich jeden Morgen Tausende Follower mehr.“ Celebrities begannen ihm zu folgen, Marken wollten plötzlich mit ihm arbeiten. „Wirklich ein Wunder“, sagt er. „Die Chance ist eins zu einer Milliarde, das einem so etwas passiert.“

Abgekapselt

Vides sitzt an diesem Tag in Mailand im Portrait Hotel; das Fünfsternehaus, das die Familie Ferragamo in einem ehemaligen Kloster eröffnet hat, liegt mitten im Modeviertel der Stadt. Soeben wurde eines der jüngsten Projekte des Künstlers vorgestellt: Joshua Vides hat für Colmar eine Capsule-Kollektion entworfen, die italienische Skimodenfirma hat ihn anlässlich ihres 100-Jahr-Jubiläums engagiert. Eine unwahrscheinliche Allianz zwischen einem Ausstatter europäischer Skiteams und dem Sohn guatemaltekischer Einwanderer?

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.