Eröffnung

Ab heute endlich offen: Das neue Wien Museum mit viel Raum, wenig Aura

Wirkt wie eine Turbinenhalle: der Raum fürs Spektakuläre mit Poldi, Donnerbrunnen, Kutsche.
Wirkt wie eine Turbinenhalle: der Raum fürs Spektakuläre mit Poldi, Donnerbrunnen, Kutsche.Lisa Rastl
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Vieles wurde richtig gemacht im neuen Wien Museum, das ab heute bei freiem Eintritt offen steht. Außen ist es toll. Aber die Raumnutzung und die irritierende Gewichtung von Didaktik und Originalen bleiben fragwürdig.

Das Strahlen, das sich durch die Eröffnung des Wien Museums am Mittwoch zog, so absehbar das bei einem auf der Bühne agierenden „Team“, wie bei der Pressekonferenz in Dauerschleife betont wurde, auch sein mag, darf ruhig ein wenig abfärben auf uns. Denn erst einmal ist es schlicht ein Vergnügen, durch den Resselpark zu mäandern, die Punschhütten links, die Karlskirche rechts liegen lassen zu dürfen, um endlich wieder dieses Museum mit der kulturhistorischen Sammlung der Stadt Wien anzusteuern. Dort auf Türen zu treffen, die sich öffnen. Auf Klimts Porträt seiner Emilie Flöge. Auf die lebensgroßen Fürstenfiguren vom Stephansdom. Oder den riesigen „Poldi“-Praterwal, das neue Maskottchen des Hauses (1950/51 übrigens von Maria Benke, der Mutter des „Presse“-Redakteurs Wolfgang Böhm, konstruiert).

Knapp fünf Jahre war dieser Ort ein Unort, der denkmalgeschützte Fünfzigerjahre-Bau Oswald Haerdtls wurde zerlegt, katalogisiert, wieder zusammengesetzt und schlussendlich erweitert, aus sich selbst heraus wachsend, wie die Architekten Čertov, Winkler + Ruck es beschreiben. Dass dies alles exakt im 2019 angekündigten zeitlichen (Eröffnung Ende 2023) und finanziellen (108 Mio. städtische Euro) Rahmen passierte, darauf können Direktor Matti Bunzl und seine Finanzchefin Christina Schwarz zu Recht stolz sein. Dazu kann Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler bei der Pressekonferenz in der ersten Reihe zu Recht jubelnd die Arme in die Höhe strecken. Die zelebrierte Harmonie zwischen Amt, Institution und Ausführenden wirkte am Mittwoch fast schon kitschig. Und geschneit hat es dazu auch noch.

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