Nachruf

Verfassungsrechtler Theo Öhlinger 84-jährig verstorben

Theo Öhlinger in einer Aufnahme aus dem Jahr 2007 an der Uni Wien
Theo Öhlinger in einer Aufnahme aus dem Jahr 2007 an der Uni Wien Clemens Fabry
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Verfassungsexperte lehrte sein Fach nicht nur, sondern engagierte sich auch öffentlich auf vielfältige Weise dafür.

Wien. Theo Öhlinger, emeritierter Professor für Verfassungsrecht an der Universität Wien, ist tot. Wie „Die Presse“ erfuhr, starb Öhlinger am 10. Dezember in Wien. Er stand im 85. Lebensjahr. Die juristische Fachwelt verliert mit ihm einen Wissenschaftler, der sich stets auch praktisch und rechtspolitisch für sein Fach engagiert hat.

Der gebürtige Oberösterreicher hatte sich 1972 in Innsbruck habilitiert und war dort 1973 zum Professor für Europarecht ernannt worden. 1974 wechselt er an die Universität Wien, wo er bis 2007 Ordinarius für Öffentliches Recht war. Daneben war Öhlinger zwölf Jahre lang Ersatzmitglied des Verfassungsgerichtshofs, ehe er 1989 Direktor der Verwaltungsakademie des Bundes wurde (bis 1995).

Öhlinger hat sich in zahlreichen politischen Diskussionen mit seinem weithin geschätzten Sachverstand zu Wort gemeldet. Er hat wiederholt an Versuchen der Ausarbeitung einer Verfassungsreform mitgewirkt, zuletzt für die SPÖ in einer 2007 eingerichteten rot-schwarzen Arbeitsgruppe. Die verließ der Experte im Jahr darauf jedoch aus Ärger über eine zu starke „Parteipolitisierung“ der weitgehend fruchtlosen Arbeit. Zur gleichen Zeit nahm er die ehrenamtliche Beratung der damaligen Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) auf.

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