Gazastreifen

Israel pumpt Meerwasser in Hamas-Tunnel

Ein israelischer Soldat sichert einen Hamas-Tunnel unterhalb des Al Shifa Krankenhauses in Gaza-Stadt (Archivbild von Ende November).
Ein israelischer Soldat sichert einen Hamas-Tunnel unterhalb des Al Shifa Krankenhauses in Gaza-Stadt (Archivbild von Ende November).RONEN ZVULUN / Reuters
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Das Tunnelsystem der Terrororganisation Hamas ist das wohl schwierigste Problem für die israelische Armee. Nun haben die Israelis mit der umstrittenen Maßnahme begonnen, Meerwasser in die unterirdischen Gänge zu pumpen und die Terroristen so an die Oberfläche zu zwingen.

Nun ist es also soweit: Die israelische Armee hat begonnen, das Tunnelsystem der Hamas zu fluten. Es soll sich vorerst um einen Testlauf handeln. Dazu werde Meerwasser in einige Tunnel gepumpt, um herauszufinden, ob sich die Methode zur großflächigen Zerstörung des unterirdischen Systems eigne. Das berichten die Zeitung „Wall Street Journal“ sowie der Nachrichtensender CNN unter Berufung auf US-Beamte, die mit der Angelegenheit vertraut sind.

Israel habe den USA mitgeteilt, dass nur Tunnel geflutet würden, in denen keine Geiseln vermutet werden. Denn das war einer der großen Knackpunkte: Was, wenn in den Tunneln die noch mindestens 136 israelischen Geiseln von der Hamas festgehalten werden, deren Leben es unter allen Umständen zu schützen gilt?

Bei einer Pressekonferenz wurde US-Präsident Joe Biden am Dienstag zu den Flutungen befragt. Er antwortete: „Es ist sehr schwierig, was die Flutung der Tunnels angeht: Es wird behauptet, dass es ganz sicher keine Geiseln in diesen gibt. Aber das weiß ich nicht mit Sicherheit.“ Dann fügte er hinzu: „Was ich sicher weiß: Jeder Tod von Zivilisten ist eine absolute Tragödie.“ Zuletzt hatte Israels Generalstabschef Herzi Halevi die Überlegung, das ausgedehnte Tunnelsystem mit Meerwasser zu fluten, als gute Idee bezeichnet. Zu der Befürchtung, das Leben der Geiseln aufs Spiel zu setzen, hat sich die Armee freilich aus taktischen Gründen nie konkret geäußert, Israel hat sich immer sehr bedeckt dazu gehalten, wo sich Geiseln aufhalten könnten und welche Kenntnis das Militär dazu habe.

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