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„Wir sind ein safari paradise“

Kann passieren. Elefantenblockade im Akagera-Nationalpark, nahe von Nicoles Magashi-Camp
Kann passieren. Elefantenblockade im Akagera-Nationalpark, nahe von Nicoles Magashi-CampAmanshauser
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Camp-Managerin Nicole berichtet: Nashörner lassen sich gut auswildern, Löwen mittelgut.

Den 1934 gegründeten Nationalpark Akagera im östlichen Ruanda kennen wenige. Die deutsche Hotelmanagerin Nicole bekam nach Jahren in Süd­afrika und Kongo 2019 die Chance, das neu aufgebaute Wilderness-Camp Magashi zu führen: „Ruanda war ganz das Gegenteil von Kongo. Der Staat ist exzellent organisiert, Korruption gibt es kaum, die Einheimischen arbeiten genau und effizient. Das Magashi ist sozusagen das Filetstück des Parks, der im Süden sogar einen eingezäunten Campingplatz hat.“ Ihr High-End-Safari-Camp genießt den Vorteil eines exklusiv konzessionierten Gebiets von 60 Quadratkilometern. Am Ufer des Rwanyakizinga-Sees, unweit der tansanischen Grenze, stehen acht geräumige Luxuszelt-Appartements für maximal 16 Personen. Ein paar Meter weiter vorn, im See, tauchen, gähnen, schnauben und brüllen die Flusspferde.

Dabei stand die Existenz des Akagera nach Bürgerkrieg und Genozid auf dem Spiel. Nur eine rigorose Verkleinerung konnte den Druck der landlosen Rückkehrer halbwegs ausgleichen. Afrikanische Wildhunde gibt es längst keine mehr. „2009 war das Land überweidet und erodiert, viele Tierarten ausgestorben. Man fand einen Kompromiss mit den Bedürfnissen der Communities, indem man dafür sorgte, dass die ­Anrainer vom Park profitieren. Sie haben viele Alternativen zum Wildern.“ Lokale ­Gas­tronomie- und Servicetalente kriegen hier ihre Chance.

Man benötigte nur noch „eine vernünftige Populationsdichte ikonischer Tier­arten, die Besucher anziehen. Aus Südafrika wurden 17 Löwen eingeführt, inzwischen gibt es über 40. Die Nashörner kamen aus europäischen Zoos, diese Auswilderung ist erstaunlicherweise noch besser ­gelungen.“ Den Big Five begegnet man nun auch in Ruanda ganz leicht, denn der Park hat eine der höchsten Leopardendichten des Kontinents: „Wir haben den ganzen Tag Wildverkehr.“

Die Lodge läuft vollständig mit Solarenergie. „Wir sind ein safari paradise“, wirbt die Deutsche, in deren Sprachmix gern englische Wörter hineinrutschen, „von dem noch nie einer gehört hat.“ Eines in wunderschöner Savannenlandschaft, längst nicht so überlaufen wie Serengeti und Co. 

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