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Tanken wird teurer: CO2-Bepreisung steigt 2024

Tanken wird teurer
Tanken wird teurerPresse/Fabry
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Eine Tonne CO2 kostet kommendes Jahr 45 Euro, gab das Finanzministerium bekannt. Die Preisanstiege sollen durch den Klimabonus weitgehend ausgeglichen werden.

Die CO2-Bepreisung, die als Teil der ökosozialen Steuerreform 2022 eingeführt wurde, steigt mit dem kommenden Jahr. Geplant war, die Steuer von 30 Euro bei ihrer Einführung jährlich zu erhöhen (35 Euro im Jahr 2023, 45 Euro 2024 und 55 Euro 2025). Die erste Erhöhung fiel aber aufgrund der Teuerung mit 32,5 Euro niedriger aus. Mit kommendem Jahr werden die Emissionszertifikate nun wie geplant teurer, eine Tonne CO2 kostet dann 45 Euro, gab das Finanzministerium bekannt.

An der Zapfsäule müssen die Verbraucherinnen und Verbraucher laut ÖAMTC ab 2024 mit 3,7 Cent mehr pro Liter Diesel und mit 3,4 Cent mehr pro Liter Benzin inklusive Mehrwertsteuer rechnen. Der neue CO2-Preis in Höhe von 45 Euro pro Tonne verteuert Diesel aufgrund des höheren Kohlendioxidgehalts stärker als Benzin.

Auch die Kosten für das Heizen mit Heizöl und Erdgas steigen in der Folge. Zudem könnten Vermieter ihre Mehrkosten über die Nebenkostenabrechnung an die Mieterinnen und Mieter weitergeben.

Ein Aussetzen der Erhöhung forderte unlängst SPÖ-Chef Andreas Babler, ein entsprechender Entschließungsantrag wurde am Donnerstag im Nationalrat abgelehnt. Diesem stimmten neben den Sozialdemokraten nur die Freiheitlichen zu. Kritik an der geplanten Erhöhung kam in den vergangenen Monaten aber auch aus den eigenen Reihen. Die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sprach sich mehrmals gegen die von ÖVP und Grünen festgelegte turnusmäßige Erhöhung der CO2-Steuer aus.

„Belastung wird größer dargestellt als sie letztendlich ist“

Als Ausgleich zur CO2-Bepreisung wird es auch 2024 wieder den Klimabonus geben. Dessen Höhe richtet sich nach der CO2-Bepreisung und wird im Laufe des ersten Halbjahres 2024 festgelegt. Der Bonus selbst wird ab Herbst 2024 an rund 8,5 Millionen Menschen ausbezahlt. 2023 betrug er je nach Wohnort 110, 150, 185 oder 220 Euro.

In der öffentlichen Debatte werde der CO2-Preis häufig ohne die Rückvergütung betrachtet, sagte Wifo-Umweltökonomin Claudia Kettner. „Die Belastung wird damit größer dargestellt als sie letztendlich ist.“ Der Klimabonus sei geeignet, einkommensschwache Haushalte zu entlasten, so Kettner: „Wenn man es mit den Klimazielen ernst meint, sei es wichtig, am CO2-Preis und an dessen Erhöhung festzuhalten.“

Österreich liegt mit seiner CO2-Bepreisung im europäischen Vergleich im unteren Mittelfeld. In der Schweiz und in Liechtenstein werden umgerechnet rund 125 Euro pro Tonne fällig, auch Schweden und Finnland etwa haben deutlich höhere CO2-Preise, so die Umweltökonomin. (APA)

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