Interview

Wifo-Chef Felbermayr zu Inflation und Lohnkosten: „Wir haben da ein ernstes Problem“

„Ich bin viel in Deutschland unterwegs, und dort wird man darauf angesprochen“, so Felbermayr zur Causa Signa.
„Ich bin viel in Deutschland unterwegs, und dort wird man darauf angesprochen“, so Felbermayr zur Causa Signa.Fabry
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Interview. Die über der Eurozone liegende Inflation und ihre Folgen sind ein Problem für den Standort, sagt Wifo-Chef Gabriel Felbermayr. Der Wohlstandsverlust der jüngsten Krisen müsste auf Arbeitgeber und -nehmer aufgeteilt werden.

Die Presse: Beginnen wir mit der Immobilienbranche, Stichwort Signa. War es das mit den Pleiten, oder kommen in diesem Bereich weitere Insolvenzen auf uns zu?

Gabriel Felbermayr: Wir müssen damit rechnen, dass es für diese Branche insgesamt schwierig bleibt. Denn die Zinsen werden so schnell nicht sinken, und es sind ja die stark gestiegenen Zinsen, die diese Probleme ausgelöst haben. Wir haben in dieser Branche auch nicht immer wahnsinnig viel Transparenz. Das sieht man auch an dem gegenständlichen Fall. Und daher sollte man sich darauf vorbereiten, dass da noch etwas hochkommt. In der Größenordnung wie bei Signa wahrscheinlich nicht.

Haben Sie konkrete Anzeichen bei Unternehmen?

Nein. Aber die ganze Branche steht unter Stress, wenn Werte aufgelöst werden müssen, weil etwa Liquidität benötigt wird. Dann sind die verschlechterten Immobilienpreise plötzlich auch in der Bilanz relevant und es kann zu Problemen kommen.

Ein Thema bei Signa war ja, dass höhere Immobilienbewertungen in der Bilanz als Gewinne ausgewiesen wurden. War das im Rückblick nun zu großen Teilen eine Luftnummer?

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