Außenpolitik

Auslandseinsätze und ihre Folgen

Völkerrechtsbruch oder humanitäre Notwendigkeit? Der umstrittene Nato-Einsatz im Kosovo (1999).
Völkerrechtsbruch oder humanitäre Notwendigkeit? Der umstrittene Nato-Einsatz im Kosovo (1999).Mike Nelson/AFP via Getty Images
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Die lange Reihe militärischer Interventionen: Ist sie mit Irak, Afghanistan, Mali beendet? Fallstudien aus der Geschichte rund um Erfolg und Scheitern. 

Die scharfe Rüge klang, zumal sie aus dem Mund eines sonst sehr beherrschten Präsidenten kam, umso schärfer: „Samantha, es reicht jetzt! Ich habe dein Buch schon gelesen!“, sagte Barack Obama während einer Sitzung des amerikanischen Sicherheitsrates zur Diplomatin Samantha Power. Es ging darum, ob die USA im syrischen Bürgerkrieg intervenieren sollten, Power, die Botschafterin der USA bei der UNO, war entschieden dafür. Sie hatte 2003 ein Buch geschrieben: „A Problem from Hell: America in the Age of Genocide.“ Hier kritisierte sie die Zurückhaltung und das desinteressierte Wegsehen der amerikanischen Administration gegenüber Kriegsverbrechen und Völkermorden im 20. Jahrhundert. Das widerspreche den Grundwerten der Nation. Wie wir wissen, drang sie beim Friedensnobelpreisträger Barack Obama im Fall Syriens nicht durch. Eine der größten humanitären Katastrophen des 21. Jahrhunderts nahm ihren Lauf.

„Die Geschichte der Auslandsinterventionen (es waren meist die westlicher Staaten) macht deutlich, dass derartige Perioden der Zurückhaltung nicht ungewöhnlich sind, aber auch nach einiger Zeit wieder enden“, schreibt Hubert Zimmermann, Professor für Internationale Beziehungen am Institut für Politikwissenschaft in Marburg, in seinem neuen Buch. Und weiter: „Der bewaffnete Auslandseinsatz als Instrument der internationalen Politik wird bleiben und irgendwann wieder häufiger angewandt werden.“

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