Henrik Fisker

Endlich einer, der an Platz für die Pizza denkt

Der Fisker Ocean wird im Magna-Werk in Graz produziert.
Der Fisker Ocean wird im Magna-Werk in Graz produziert.Patrick T. Fallon / Afp Via Getty Images
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Der in Kalifornien lebende Däne Henrik Fisker lässt in Österreich Elektroautos bauen. Wir sprechen mit dem Firmengründer über Anlaufschwierigkeiten, Wiener Schnitzel „viermal die Woche“ und warum man ihm ein Auto abkaufen sollte.

Als Autodesigner zählt Henrik Fisker zu den Großen im Fach. Mit dem BMW Z8 und Aston Martin DB9 schuf er zeitlose Klassiker. Als Unternehmer ist seine Story noch nicht zu Ende erzählt. Ob der Traum von der eigenen Automarke nach dem Projekt Karma diesmal Bestand hat, muss sich erst zeigen: Fisker Inc. wurde 2016 in Kalifornien gegründet, seit wenigen Monaten läuft beim Auftragsfertiger Magna in Graz das Elektro-SUV Ocean vom Band. Frühe, sehr ehrgeizige Produktionszahlen wurden mehrmals nach unten revidiert, was Spuren in der Kapitalbewertung hinterlassen hat. Wir sprechen mit Henrik Fisker, 60, per Video-Call in seinem Haus in Los Angeles.

Mr. Fisker, die erste Welle der Elektrobegeisterung scheint abgeflacht. Was ist der Stand, was bedeutet das für Ihr Auto?

Henrik Fisker: Momentan sehen wir ein Nachlassen bei der EV-Nachfrage, aber das betrifft primär das High-End-Segment, in dem es mittlerweile sehr viele Anbieter gibt. In der Klasse, in der wir uns mit dem Ocean bewegen, läuft es immer noch gut. 

Dennoch mussten Sie Ihre Produktionsziele revidieren.

Wir waren ursprünglich sehr hoffnungsfroh und hätten in diesem Jahr gern mehr Autos gebaut. Aber auch wir hatten mit Covid zu kämpfen, ebenso Zulieferer, von denen manche vor unseren Augen zusperrten oder nicht liefern konnten, was zugesagt war. Ich kenne keinen Hersteller auf der Welt, der sein Volumen in diesem Jahr nicht senken musste. Und so geht’s uns wie allen anderen, wir mussten das Volumen reduzieren aus einer Reihe von Gründen, von denen die meisten mit Covid zu tun haben. Es liegt nicht am Verkauf oder am Bestelleingang. Wir haben mehr Aufträge, als wir derzeit abarbeiten können – was ein Problem ist, das ich gern habe. Andrerseits gibt es auch Kunden, die verärgert sind, weil sie ihr Auto noch nicht haben. Weil wir ein Vetriebsnetz von null aufbauen müssen und nicht so viele Autos auf die Straße bekommen, wie wir gern würden.  

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